• 02.10.2009 16:01

  • von Fabian Hust

Vatanen wehrt sich gegen Mosley: Faire Wahl möglich?

Der Behauptung von FIA-Präsident Max Mosley, er werde bei der Präsidentschaftswahl übel untergehen, tritt Ari Vatanen entschieden entgegen

(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Max Mosley hofft inständig, dass Ex-Ferrari-Rennleiter Jean Todt sein Nachfolger wird. Der Brite sorgte nun wieder mit einem Schreiben für Wirbel, in dem er erklärte, Todts Rivale um den Posten, Ari Vatanen, habe keine Ahnung von der FIA und werde bei der Wahl verlieren, "und zwar ganz übel".

Titel-Bild zur News: Ari Vatanen

Ari Vatanen versucht, Mosleys Verhalten zu seinem eigenen Gunsten zu nutzen

Das will der Herausforderer nicht auf sich sitzen lassen und hofft auf eine demokratische Wahl. Er sieht das Verhalten Mosleys und dessen Brief zur Unterstützung von Todt an Prinz Feisal Al Hussein geradezu als Unterstützung für sich an und hofft, dass einige der Mitgliedsklubs genau aus diesem Grund dem Todt-Lager das Rücken zuwenden und ihn wählen werden.#w1#

Vatanen glaubt, dass sich Mosley irrt, und zieht Vergleiche mit der überwältigenden Unterstützung der vergangenen Wahl zum US-Präsidenten: "Das ist auch schon bei kleineren Wahlen passiert, dies ist eine Barack-Obama-Sache: Wir glauben, dass wir schon über mehr als die Hälfte der Stimmen verfügen, und dann gibt es die Tendenz, dass sich das Blatt wendet", wird Vatanen vom 'Guardian' zitiert.

Das Todt-Lager vertraue den Taktiken, welche Mosley über Jahre hinweg angewandt habe: "Aber man kann den Willen der Leute nicht kontrollieren, wenn eine faire Wahl möglich ist."

Vielmehr zeigt sich der Finne zuversichtlich: "Ich weiß, wie die Situation aussieht, und ich bin mit mir selbst im Reinen. Wir geben den Leuten Hoffnung und sie greifen sie sich. Der Brief deutet darauf hin, was bei dieser Wahl auf dem Spiel steht. Es geht nicht nur um zwei Männer, es ist die Frage zweier Welten."

Sein Fazit der jüngsten Vorkommnisse: Wer weiterhin eine Mosley-Politik innerhalb des Automobilweltverbandes haben will, muss Todt wählen: "Wenn ihr keinen Wechsel wollt, dann stimmt nicht für mich ab!"

Mishaal Al-Sudairy, Vorsitzender des saudi-arabischen Motorsportverbands, hat mittlerweile durchblicken lassen, dass 80 Prozent der arabischen Länder nach dem Brief von Mosley an Prinz Feisal von Jordanien für Vatanen sind. Damit wäre der Schuss von Mosley gewaltig nach hinten losgegangen.

Prinz Feisal von Jordanien macht sich unterdessen Sorgen um die Demokratie innerhalb der FIA: "Im Interesse der Demokratie, Transparenz und Integrität müssen wir sicherstellen, dass diese Wahl in einer fairen und offenen Umgebung durch eine geheime Wahl und unter direkter Beaufsichtigung einer dritten Partei stattfindet."

Jack Wavamunno aus Uganda, der wie Feisal Vatanen bei der Wahl unterstützt, ist entsetzt: "Die Art und Weise, in der ich unter Druck gesetzt wurde, war unangemessen. Ich unterstütze Ari, weil ich wirklich glaube, dass er für Uganda und Afrika der beste Kandidat ist, aber ich war über die Art und Weise, in der sein Gegner durch Bedrohung und durch andere Mittel versucht hat, mich zu überzeugen, sehr betrübt."

"Ich sehe dies persönlich als eine weitere traurige Episode an, das ist nicht konstruktiv", wird Vatanen von der 'BBC' zitiert. "Da prallen Kulturen aufeinander. Das Blatt hat sich gewendet - wir führen schon. Die Dynamik ist auf unserer Seite. Was Max Mosley betrifft, so möchte ich die guten Dinge und seinen anmutigen Stil im Gedächtnis behalten. Wenn die Wahl schon entschieden ist, dann gibt es keinen Grund, einen solchen Brief zu schreiben."