Vasselon ein Fan des neuen Reifenreglements

(Motorsport-Total.com) - Speziell bei Michelin zeigte man bisher wenig Freude über das neue Reifenreglement, welches nach einem Jahr mit langlebigen Pneus für eine komplette Qualifikations- und Renndistanz eine Rückkehr zu Reifenwechselstopps vorsieht. Ex-Michelin-Ingenieur Pascal Vasselon kann die ablehnende Haltung seines früheren Arbeitgebers aber nicht ganz verstehen.

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Pascal Vasselon ist bei Toyota Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung

Zwar leuchtet ein, dass der französische Reifenhersteller die Befürchtung hegt, dass die Rückkehr zum Reglement von 2004 den damals etwas konkurrenzfähigeren Bridgestone-Gummis in die Hände spielen könnte, doch im Sinne des Sports sei die Änderung nach Ansicht von Vasselon zu begrüßen - kein Wunder, schließlich arbeitet der 42-jährige inzwischen als Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Bridgestone-Partner Toyota...#w1#

Vasselon begrüßt das Comeback der Reifenwechsel

Im Interview mit 'F1Total.com', welches am Wochenende in voller Länge veröffentlicht wird, untermauerte Vasselon seine Ansicht mit schlagkräftigen Argumenten: "Ich finde es aufregend, denn letztes Jahr waren die Reifen ziemlich hart und damit frustrierend. Außerdem waren sie sehr tolerant - damit meine ich, dass es vom Setup her viele Wege gab, sie zum Funktionieren zu bringen. Es gab damit kein Graining und keine Blasen, sondern es war alles unter Kontrolle", sagte er.

Auch die Rennstrategie sei 2005 "keine große Herausforderung" gewesen, "denn der Reifenverschleiß war gering. Wenn man nur einen Reifensatz für das gesamte Rennen hat, fließt das nicht in die strategischen Berechnungen ein. Das ignoriert man einfach. Insofern war es meistens sehr einfach, die beste Strategie auszumachen. Dieses Jahr wird das viel interessanter, denn jetzt haben wir wieder Reifen, die auf eine kurze Distanz die bestmögliche Performance generieren", so der Franzose.

Neue Reifen müssen wieder miteinbezogen werden

"Dadurch wird es wieder Graining und Blasen geben - und es wird sehr schwierig, das Setup richtig zu erwischen", fuhr Vasselon fort. "Was die Rennstrategie angeht, wird die Schätzung des Gewinns durch frische Reifen wieder eine dominierende Rolle einnehmen. Diese Schätzung muss man möglichst genau treffen. Insgesamt finde ich das neue Reglement daher viel interessanter."

Sprich: 2005 musste der Faktor des Zeitgewinns durch einen neuen Reifensatz nach dem jeweiligen Boxenstopp für die Berechnung der Rennstrategie nicht herangezogen werden, weil man die Reifen ja sowieso nicht wechseln durfte. 2006 kommt dieser Parameter wieder neu hinzu, was den Renningenieuren wieder etwas mehr Spielraum verschaffen müsste. Tendenziell könnte dieser Umstand auch eher zu Mehrstoppstrategien verleiten als in der vergangenen Saison.