• 08.09.2008 16:10

Vasselon: "Dort spürt man Geschichte und Hingabe"

Timo Glock und Jarno Trulli stellen sich an diesem Wochenende der Herausforderung Monza und wollen im Klassiker in die Punkteränge fahren

(Motorsport-Total.com) - Einmal im Jahr macht der Formel-1-Zirkus in Monza Station. Lange Geraden, enge Schikanen und ein dichter Wald - dort ist noch Rennsport in seiner ursprünglichen Form möglich. Im Gegensatz zu den heute meist klinisch reinen Rennstrecken wartet Monza mit seinem ganz eigenen, geschichtsträchtigen Charme auf, den sowohl Fahrer als auch Teams sehr zu schätzen wissen. Toyota hat sich für den Auftritt in Italien einiges vorgenommen und will wieder einige WM-Zähler abgreifen, wenn sich die Boliden auf die 300 Kilometer lange Highspeed-Hatz begeben.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Neben der Spur: Jarno Trulli wurde am Start zum Belgien-Rennen abgeräumt

"Der italienische Grand Prix ist mein Heimrennen und daher bin ich natürlich sehr aufgeregt, erneut vor der Menge in Monza zu fahren", sagte Jarno Trulli vor seinem Heimspiel. "Es freut mich immer ganz besonders, in meinem Heimatland Gas zu geben, verschafft mir allerdings keine Extramotivation. Ich bin in dieser Saison ohnehin schon besser motiviert als je zuvor."#w1#

Trulli möchte Belgien abhaken und punkten

"Hoffentlich kann ich meinen italienischen Fans Grund zum Jubeln geben, aber wir müssen erst einmal abwarten und sehen, was passiert", meinte der Italiener, der im Vorfeld lieber noch nicht allzu viel versprechen will: "Alle Teams werden nämlich Monza-spezifische Aerodynamikpakete dabei haben und wir wissen noch nicht, wie sich der Wettbewerb gestalten wird."

"Allerdings muss ich dazu sagen, dass wir uns in dieser Saison bislang hervorragend an die unterschiedlichen Rennstrecken angepasst haben. Ich weiß auch, dass das Team sehr hart an den Vorbereitungen für dieses Rennen gearbeitet hat. Daher glaube ich, dass wir wieder konkurrenzfähig sein werden."

"Es war etwas enttäuschend, in Belgien keine Punkte geholt zu haben, denn ich hatte einen fantastischen Start. Ich habe in der ersten Kurve um den dritten Platz gekämpft, nachdem ich von P11 gestartet war. Ich hatte also eine tolle Chance, doch leider war ich in Spa einmal mehr mit Pech gesegnet", berichtete Trulli abschließend - schon in der ersten Kurve hatte es gekracht...

Glock freut sich auf den Klassiker

Teamkollege Timo Glock wurde in Belgien nachträglich um seinen WM-Punkt gebracht, gab sich allerdings schon wieder voll motiviert für den Italien-Grand-Prix: "Ich habe aus der vergangenen Saison gute Erinnerungen an Monza, denn damals bin ich der GP2 zweimal auf dem Podium gelandet und habe das Sprintrennen für mich entschieden."

"Den Auftritt im Jahr 2006 würde ich allerdings lieber wieder vergessen, denn dort habe ich mich an der Hand verletzt", meinte der ehemalige GP2-Titelträger. "Ich hoffe also sehr, dass ich in diesem Jahr wieder einige freudige Erinnerungen schaffen kann! Ich mag es sehr, in Monza zu fahren, denn die Strecke ist einfach unglaublich schnell und als Rennfahrer liebt man schnelles Fahren natürlich sehr."

"Es war klasse, den TF108 im Rahmen der Tests vor einigen Wochen schon einmal in Monza auszuprobieren. Für dieses Rennen haben wir ein komplett anderes Paket und wir haben eine Menge Informationen sammeln können, die uns am Freitag sicherlich zu einem sehr positiven Start verhelfen werden", erläuterte Glock. "Ich würde gerne Punkte holen und freue mich schon auf diese Herausforderung."

Topspeed und Bremsen als wichtige Elemente

"Monza ist einmalig in der heutigen Formel 1, denn es ist eine reine Hochgeschwindigkeitsstrecke", hielt Toyotas Technischer Direktor Pascal Vasselon fest. "Aus diesem Grund schnüren wir ein besonderes Paket, das für gute aerodynamische Effizienz auf den langen Geraden sorgen soll, welche vor allem den Motor stark beanspruchen."

"Die Rennstrecke besteht logischerweise nicht nur aus den Geraden und die Kombination aus hohen Geschwindigkeiten und engen Kurven macht es zu einer der härtesten Kurse für die Bremsen. Um hier gut abzuschneiden, braucht man einen gesunden Topspeed, eine gute Bremsstabilität sowie ein Auto, das die Kerbs schlucken kann."

"Alles diese Faktoren deuten darauf hin, dass wir es dabei mit einer einmaligen Geschichte zu tun haben und gerade diese speziellen Charakteristiken machen einen Teil der besonderen Atmosphäre aus", meinte Vasselon abschließend. "Dort spürt man Geschichte und Hingabe. Ich gehe gerne nach Italien und nach den erfreulichen Ergebnissen unseres Monza-Pakets bin ich sehr gespannt darauf, was das Wochenende für uns bereithält."

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