• 06.09.2008 21:33

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

Glock: "Von Kurve zu Kurve anders"

Für Toyota lief es in Belgien bisher so wie erwartet: Die Kühlen Bedingungen bremsten auch Timo Glock aus - TF108 reagiert unvorhersehbar

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock hatte es bereits geahnt. Schon vor Beginn des Belgien-Wochenendes sprach er im Hinblick auf das erwartet kalte Wetter von einer schwierigen Aufgabe für Toyota. Dementsprechend gestalteten sich auch die Trainings und das Qualifying. Letztlich holte der Wersauer den 13. Startplatz, Teamkollege Jarno Trulli startet als 11. Sehr viel mehr sei auch nicht möglich gewesen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock gibt nicht auf, auch wenn es in Belgien bisher nicht gut lief

"Wenn es kalt ist, bekommen wir die Reifen schlecht zum Arbeiten. Das Auto hat sich wieder mehr so verhalten wie zu Anfang des Jahres, also nicht in dem Fenster, wo ich es gerne haben möchte", erklärte er. "Es war sehr, sehr schwierig zu fühlen, was der Reifen macht, wann er packt und wann ich ihn überfahre. Das war alles sehr, sehr schwierig zu spüren. Das war das Hauptproblem schon am ganzen Wochenende."#w1#

Da ist es auch nur ein kleiner Trost, dass Trulli zeitlich nicht weit entschwinden konnte. "Da schau ich jetzt weniger drauf", so Glock. "Das ist natürlich immer gut, wenn man am Teamkollegen dran ist und nur ein paar Hundertstel langsamer bist. Ich konzentriere mich aber eher darauf, warum wir das nicht in den Griff bekommen haben. Dass wir beide knapp an den Top-10 gescheitert sind und am Ende beide so eng zusammen lagen, zeigt, dass wir beide das gleiche Problem hatten."

"Ich glaube aber auch, dass ich von meiner Seite noch das eine oder andere herausholen könnte", fuhr er fort. "Das Problem ist aber, dass sich das Auto von Kurve zu Kurve etwas anders verhält. Manchmal hat man das Gefühl, dass es geht, dann probiert man, in der nächsten Kurve etwas mehr anzugreifen - und schon verliert man das Auto fast. Das Problem ist, dass sich das Auto mit den Reifen in einem sehr kleinen Fenster bewegt. Man kann da gar nicht selbst das Optimum herausholen, weil man immer aufpassen muss, damit man keinen Fehler macht. An der Saison


Fotos: Timo Glock, Großer Preis von Belgien, Samstag


Die Probleme gestalten sich vielschichtig, insgesamt sei das Auto kaum vorhersagbar. "Es wechselt zwischen Unter- und Übersteuern. Es ist ziemlich schwierig, das vorher zu spüren", fuhr er fort. "Es gibt schon so eine leichte Tendenz, Untersteuern gibt es in schnellen Kurven, ein bisschen auch in langsamen. Aber am Ausgang gibt es dort auch Übersteuern und wenig Traktion. Das ist alles ein bunter Mix."

Überraschend sind Probleme aber nicht. "Es ist ja schon die Tendenz der letzten Jahre, dass unser Auto einfach etwas besser unter warmen Bedingungen funktioniert", erklärt Glock. "Ich würde aber sagen, dass es für mich jetzt schon wesentlich besser war. Das Auto war etwas einfacher zu fahren als zu Anfang des Jahres. Aber es war natürlich weit weg von dem, was sich aus Ungarn oder Valencia kenne. Daher habe ich auch schon am Freitag gesagt, dass wir uns hier relativ schwer tun werden."

Im Kampf um den vierten Platz in der Konstrukteurmeisterschaft möchte man ungeachtet der Formschwäche nicht auf das Pech der anderen hoffen. "Parallel arbeiten wir schon sehr für das neue Auto. Die Entwicklung läuft parallel da ganz klar mit. Wir wollen dennoch versuchen, auf Platz vier zu kommen", erklärte er. "Ich schau mir schon die Daten und die Vorgänge im Windkanal an, aber als Fahrer kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel mehr machen."