• 11.10.2002 12:30

  • von Marcus Kollmann

Vasselon: Beide Reifenmischungen sind gut

Michelins Formel-1-Projektmanager im ausführlichen Gespräch über das Freie Training in Suzuka und die gute Reifenperformance

(Motorsport-Total.com) - Aus Sicht von Michelin verlief der erste Tag des Rennwochenendes im japanischen Suzuka heute äußerst viel versprechend. Hatten in der ersten Session noch die beiden Ferrari-Piloten die Plätze eins und zwei belegen können, wurden diese am Ende des Tages von den beiden Michelin-bereiften McLaren-Fahrern okkupiert.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Michelin hat anscheinend sehr gute Reifen nach Japan mitgebracht

Insgesamt konnten sieben Fahrer des französischen Reifenherstellers in die Top 10 fahren, was auf die am Freitag ganz klar besser funktionierenden Reifen schließen lässt. Ob das gegenwärtige Kräfteverhältnis auch am Samstag und Sonntag halten wird, bleibt zwar abzuwarten, doch nach den beiden Trainingssessions sieht Pascal Vasselon, Formel-1-Projektmanager von Michelin, keinen Grund der dagegen spricht.

Frage: "Die beiden McLaren-Mercedes sind heute die schnellsten Rundenzeiten gefahren und insgesamt sieben Autos in der Top 10 sind auf Michelin-Reifen unterwegs. Welches Fazit ziehen Sie nach dem Freien Training?"
Pascal Vasselon: "Wenn die Dinge gut für einen laufen, ist es natürlich leicht, positiv zu fühlen. Auch wenn man aus dem Freitag nicht unbedingt herauslesen kann wie sich das restliche Wochenende entwickeln wird, so scheinen wir auf jeden Fall gut vorbereitet zu sein. Wir konnten heute viel nützliche Arbeit mit den beiden Trockenwetterreifen verrichten. Wir haben Vergleichstests durchgeführt und dabei viele längere Versuche mit unterschiedlichen Benzinmengen absolviert. Das hat es den Teams ermöglicht die Reifenperformance und -haltbarkeit besser beurteilen zu können, was hilfreich bei der Auswahl des für sie idealen Reifens ist."

Frage: "Welche Unterschiede zeichnen die Hauptmischung und die Option aus?"
Vasselon: "Beide besitzen die gleiche Konstruktion, doch die Mischungen sind verschieden. Beide Reifen scheinen aber in Bezug auf die Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit ziemlich identisch."

Frage: "Eine der beiden Mischungen ist ja eine Neuentwicklung. Hat die Leistung dieses Reifens Ihre Erwartungen erfüllt?"
Vasselon: "Ja, hat sie. Die Ergebnisse bestätigen die Eindrücke die wir letzte Woche in Barcelona gesammelt haben. Suzuka ist aber eine Strecke auf der die Reifen, hauptsächlich durch das Lay-out und die Art des Asphalts, stark abgenutzt werden. Wir hatten mit dem Verschleiß aber heute keine Probleme. Im Verlauf des Tages wurde die Strecke immer besser und am Nachmittag hatte sie viel mehr Grip als noch am Vormittag."

Frage: "Kann man schon abschätzen ob die Teams sich in der Qualifikation eher für die Hauptmischung oder die Option entscheiden werden?"
Vasselon: "Angesichts der Tatsache dass beide Reifen gut funktionieren, stehen die Chancen wohl fifty-fifty. Wenn sich Reifen in der Art ihrer Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit nicht besonders stark unterscheiden, tendieren die Fahrer dazu die Wahl zu treffen. Sie entscheiden sich dann für den Reifen der ihren persönlichen Vorstellungen in Bezug auf das Handling, die Chassisbalance und Reifenstabilität am meisten entspricht."