• 11.10.2002 13:49

  • von Marcus Kollmann

Baldisserri: "Suzuka ist schwierig für die Reifen"

Der Italiener gibt einen Hinweis darauf, wo der Schwerpunkt der Arbeit der "Roten" am Freitag lag

(Motorsport-Total.com) - Das schwarze Gold der Formel 1 wird auch an diesem Wochenende wieder entscheiden ob sich am Ende Bridgestone oder Michelin über einen weiteren Sieg freuen können wird.

Titel-Bild zur News: Luca Baldisserri im Gespräch mit Michael Schumacher

Baldisserri weiß, dass es in Suzuka besonders auf die Reifen ankommt

Nachdem Ferrari und Bridgestone in diesem Jahr in den meisten Rennen über die mit den Konkurrenzprodukten aus Frankreich startenden Verfolger triumphierten, könnte beim Saisonfinale unter Umständen vielleicht ein McLaren-Mercedes- oder BMW-Williams-Pilot gewinnen. Dafür spricht zumindest das Bild das sich nach dem ersten und zweiten Freien Training in Suzuka offenbarte.

Hatten die Ferrari-Piloten in den ersten 60 Minuten klar noch die Plätze 1 und 2 belegen können und einen Abstand von maximal 6 Zehnteln/minimal 2 Zehnteln auf die direkte Konkurrenz herausfahren. In der zweiten Session gaben dann aber die McLaren-Mercedes-Fahrer den Ton an.

So drehte Kimi Räikkönen in 1:34.232 Minuten die schnellste Rundenzeit und war damit am Ende 1,1 Sekunden schneller als Rubens Barrichello, der nur Platz 3 belegte und zwischen das silberne und blau-weiße Fahrer-Duo geschoben hatte.

Da Michael Schumacher auf Grund von Hydraulikproblemen nur wenige Runden gefahren hatte und die Konkurrenz möglicherweise ihre Bestzeiten mit wenig Benzin an Bord realisierte, ist das Bild vom Kräfteverhältnis an der Spitze sicherlich etwas verzerrt, doch dass die Michelin-Pneus gut funktionieren belegt auch die Tatsache, dass sieben Michelin-Piloten unter die ersten Zehn fahren konnten.

"Suzuka ist ziemlich hart für die Reifen, weshalb es sehr wichtig ist, dass man am Freitag ein Programm durchführt bei dem man beide Reifenspezifikationen ausführlich testet", erklärte Luca Baldisserri, Ferrari-Renningenieur und Ross Brawn-Vertretung in Suzuka, nach dem Freien Training.

"Leider hatten wir ein Hydraulikproblem an Michaels Auto, weshalb er die zweite Session kaum fahren konnte. Deshalb konzentrierten wir uns auf Rubens, der beide Reifenmischungen ausprobierte. Bei seinem ersten Versuch kam er jedoch zu weit über die Randsteine hinaus und wir holten ihn zur Überprüfung des Autos auf Schäden an die Box. Sein letzter Versuch war aber ziemlich viel versprechend, denn er drehte sieben Runden die uns einige nützliche Informationen über die Reifen lieferten", gab Baldisserri den Hinweis darauf, dass man sich bei Ferrari am Freitag, ungeachtet dessen was die Konkurrenz ausprobierte, fast ausschließlich auf die Pneus konzentrierte.

Vor allem im ersten Streckensektor des 5,8 Kilometer langen Suzukua-Circuits, welcher von den S-Kurven geprägt wirkt, werden die Reifen durch hohe Fliehkräfte stark beansprucht. Durch die Richtungswechsel werden die Pneus dort auch stärker abgenutzt als in den anderen beiden Sektoren.