Van der Garde: "Großer Unterschied sind die blauen Flaggen"

Caterham-Rookie Giedo van der Garde blickt auf sein erstes Formel-1-Rennen zurück, bei dem er viele neue Eindrücke und Erfahrungen verarbeiten musste

(Motorsport-Total.com) - Giedo van der Garde ist einer von fünf Rookies des Formel-1-Jahrgangs 2013. Nach vier Jahren in der GP2 gelang dem Niederländer bei Caterham der Einstieg in die Formel 1. Gleich bei seinem ersten Rennen in Australien merkte der 27-Jährige, dass er trotz seiner langjährigen Erfahrung im Formelsport noch einiges dazulernen muss. Allerdings stand sein Debüt auch unter einem schlechten Stern, denn die minutiöse Vorbereitung auf das Qualifying war wegen der wetterbedingten Verzögerung hinfällig.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde

Giedo van der Garde blickt auf einen aufregenden Premieren-Grand-Prix zurück Zoom

Anstatt auf die Strecke zu gehen, musste van der Garde in der Box abwarten, wobei er allerdings entspannt blieb: "Da kannst die Situation nicht ändern und nur beeinflussen, was du kontrollieren kannst. Daher gab es keinen Grund, angespannt zu sein", meint van der Garde gegenüber 'formula1.com'. In einem schwierigen Regen-Qualifying, in dem der Niederländer früh den Frontflügel seines Autos beschädigte und mehrmals durch gelbe Flaggen eingebremst wurde, belegte er schließlich Startplatz 22.

Darüber war van der Garde jedoch nicht enttäuscht. "Wir schätzen sehr realistisch ein, wo wir zu diesem Zeitpunkt der Saison stehen. Mehr wäre selbst unter diesen Bedingungen ein Bonus gewesen", so der Caterham-Pilot trotz der Schlappe gegen die Marussia, die Caterham im Vorjahr im Qualifying regelmäßig im Griff hatte.

Am Renntag waren dann die Fahrerparade und die Anfertigung der obligatorischen Gruppenfotos spannende neue Erfahrungen für van der Garde. "Es war ein tolles Gefühl. Ich wusste, dass ich nun ein Teil der Show bin, und war umgeben von vielen Jungs, die ich schon lange kenne und gegen die ich bereits gefahren bin", so der 27-Jährige. Doch die Aufregung legte sich schnell, und die Konzentration auf das erste Rennen seiner Formel-1-Karriere rückte in den Mittelpunkt. "Ich habe mich darauf konzentriert, gut zu starten", erinnert sich van der Garde. "Ich habe in Kurve eins einige Autos überholt und würde daher sagen, dass alles nach Plan verlaufen ist."

Giedo van der Garde, Fahrerparade

Eine Fahrerparade kannte Giedo van der Garde aus der GP2 nicht Zoom

Im Rennen war dann das Reifen-Management die größte Herausforderung. "Die Reifen richtig zu behandeln und die verschiedenen Stufen des Abbaus im Griff zu haben, ist der Schlüssel zu guter Leistung. Aber je mehr Runden ich fahre umso besser wird das", ist sich van der Garde sicher. Die Zweikämpfe auf der Strecke waren Mangels Konkurrenz weniger aggressiv als noch in der GP2, dafür wurde van der Garde mit einem anderen Problem konfrontiert: "Der große Unterschied sind die blauen Flaggen."


Fotos: Giedo van der Garde, Großer Preis von Malaysia


"Du verlierst eine Menge Zeit, wenn du für die Führenden vom Gas gehst, und musst ständig mit einem Auge nach vorne und mit einem nach hinten blicken", sagt der Niederländer. Zwar hielt ihn sein Renningenieur Juan Ramirez ständig auf dem Laufenden, "aber im Grunde fährst du zwei verschiedene Rennen. Eins nach vorne und eins nach hinten", so van der Garde. Das sei etwas schwierig gewesen.

Mit zwei Runden Rückstand beendete van der Garde sein erstes Formel-1-Rennen auf Position 18. Mit der Platzierung war der Niederländer zwar nicht ganz zufrieden, allerdings stellte Caterham nach dem Rennen einen Schaden am Unterboden des Fahrzeugs fest, welcher die Stabilität beim Bremsen beeinträchtigte. Umso wichtiger sei daher gewesen, ins Ziel zu kommen und so viel wie möglich zu lernen. "Körperlich habe ich mich nach dem Rennen gut gefühlt, also hat sich die harte Arbeit während des Winters ausgezahlt", so der 27-Jährige."Es war nicht der einfachste Start in meine Formel-1-Karriere, aber dennoch ein ganz Guter", bilanziert van der Garde.