Unmut in Indianapolis
Joie Chitwood, Präsident des 'Indianapolis Motor Speedway', wollte nicht sagen, ob die Formel 1 in Indianapolis noch eine Zukunft hat
(Motorsport-Total.com) - Was in Indianapolis passiert ist, ist nicht nur für die Formel 1, die FIA oder Michelin eine Tragödie, auch der 'Indianapolis Motor Speedway' hat unter dem "Geister-Rennen" mit nur sechs Autos zu leiden. Fans fordern ihr Geld zurück und der 'IMS' hat einen Imageschaden zu beklagen, denn die Fans in aller Welt sahen den Michelin-Rückzug gerade im Mekka des US-Motorsports. Entsprechend zerknirscht trat Joie Chitwood, Präsident der Strecke, vor die Presse.

© IRL / Ron McQueeney
Joie Chitwood war sichtlich schockiert von den Vorfällen auf "seiner" Rennstrecke
"Wir waren genauso überrascht wir alle anderen", erklärte er. Tausende Fans, die die Strecke in Scharen verließen, forderten ihr Geld für die Karten zurück. "Wir werden das prüfen und in den kommenden Tagen darauf antworten. Es gibt diesbezüglich einige Anfragen, wir werden uns da zusammensetzen."#w1#
Finanzielle Rückforderungen könnte auch der 'IMS' gegenüber der FOM haben. "Auch hier werden wir unsere Position in den kommenden Tagen sorgsam prüfen", so Chitwood, der aber noch nicht von einer Annullierung des Vertrages für die Formel 1 sprechen wollte. "Hierfür ist es für Diskussionen zu früh. Aber ich denke, dass Bernie Ecclestone weiß, wie unzufrieden wir mit den Ereignissen sind. Wir haben viel Geld investiert, um eine Veranstaltung von Weltklasse auf die Beine zu stellen."
"Wir haben diesem Sport in den USA einen großen Dienst erwiesen, haben ihn aggressiv promotet. Sei es der 'Pit Walkabout', bei dem die Fans in die Boxengasse kommen können, oder der 'Drivearound', bei dem Fans auf dem Kurs fahren können, wenn sie am Montag ihre Tickets verlängern. Dies ist ein massiver Rückschlag in unseren Bemühungen", erklärte er weiter.
Ist damit die Zukunft der Formel 1 in den USA bereits wieder vorbei? "Ich würde sagen, dass es ein massiver Rückschlag ist", so Chitwood. "Wir haben in den vergangenen Jahren diese Veranstaltung in den USA erfolgreich gemacht. Wir würden gerne glauben, dass das, was wir in diesen fünf Jahren erreicht haben, nicht einfach wieder weg ist."
"Ich bin nicht sicher, ob am Sonntag etwas passiert ist, was diesem Sport in den USA helfen könnte", zog er kritisches Fazit. "Auch wir schreiben uns die Sicherheit auf die Fahnen, aber wir verstehen es auch, uns auf eine Veranstaltung vorzubereiten, die weltklasse ist. Leider waren nicht alle vorbereitet und das ist unentschuldbar. Ich hoffe, dass der Schaden reparabel ist, aber ich bin mir nicht sicher."

