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  • 20.06.2005 02:09

  • von Inga Stracke

Interview mit Michelin-Sportchef Pierre Dupasquier

Michelin-Sportchef Pierre Dupasquier äußerte sich nach dem Skandalrennen in Indianapolis zum Nichtantreten seiner 14 Fahrzeuge

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Pierre, eine schwere Last lastet heute auf deinen Schultern. Was sagst du zu diesem Rennen, das eigentlich kein Rennen war?"
Pierre Dupasquier: "Das Gewicht lastet nicht auf meinen Schultern - ich bin in dieser Sache zum Glück nicht alleine. Wir gewinnen gemeinsam, wir verlieren gemeinsam. Die Firma hat sich mit dem Thema befasst, daran gearbeitet. Die Ingenieure in Clermont-Ferrand und in South Carolina haben rund um die Uhr nach Lösungen gesucht. Schritt für Schritt haben wir mit unseren Partnern die verfügbaren Informationen geteilt, aber dass wir mit diesen Reifen definitiv nicht fahren können, stand heute Morgen fest."

Titel-Bild zur News: Pierre Dupasquier

Erklärungsbedarf: Pierre Dupasquier wurde gestern von Journalisten belagert

Frage: "Eine Lösung wäre eine Schikane in der Steilkurve gewesen, aber das ist nicht passiert..."
Dupasquier: "Wir haben nicht über die Schikane gesprochen. Wir haben durch unsere Forschungen und Simulationen herausgefunden, dass wir durch geringere Geschwindigkeiten im Ovalbereich aus dem Schneider wären. Die Schikane hätte eine Lösung sein können. Die FIA hat den Teamchefs und Fahrern aber auch andere Möglichkeiten vorgeschlagen, die nicht machbar waren."#w1#

Frage: "Wie erklärst du das jetzt den Fans - 100.000 vor Ort und Millionen auf der ganzen Welt?"
Dupasquier: "Es tut uns leid. Wir bedauern, was passiert ist. Wir mussten aber so handeln, denn wir tragen die Verantwortung dafür, wenn einem Fahrer im Rennen etwas passiert."

Frage: "Neun Teams hätten der Schikane zugestimmt, eines nicht..."
Dupasquier: "Wir sind nicht in der Position und haben nicht das Recht dazu, die Handlungen anderer Beteiligter zu bewerten."

Frage: "Wie wird es jetzt weitergehen?"
Dupasquier: "Wir müssen härter arbeiten und mehr Rennen gewinnen."

Frage: "Mit welchen Reaktionen von euren Teams und von den Fans rechnest du?"
Dupasquier: "Die Reaktionen unserer Teams hat man ja gesehen: Alle haben einheitlich gesagt, dass sie unserem Ratschlag folgen. Keine Schikane, kein Rennen. Das war ein großartiges Gefühl der Solidarität. Dafür müssen wir sehr dankbar sein."

Frage: "Der Veranstalter hat eine Pressemitteilung herausgegeben mit der Adresse von Michelin. Darin werden die Fans aufgefordert, sich dort zu beschweren. Erwartest du in den nächsten Tagen viel Post?"
Dupasquier: "Kann sein. Wir beantworten immer alle Fragen, wenn wir etwas zu sagen haben."