• 20.06.2005 02:57

  • von Marco Helgert

Max Mosley reagiert auf Vorfälle in Indianapolis

Nach dem Startverzicht in Indianapolis könnte für Michelin seitens der FIA weiteres Ungemach drohen - die FIA wartet nun auf die Berichte

(Motorsport-Total.com) - Dass die Michelin-Teams das Rennen in Indianapolis nicht starten durften, ist allein schon ein schwerer Schlag. Die Teams konnten keine WM-Punkte fahren, das Image von Michelin dürfte einen schweren Dämpfer abbekommen haben. Doch seitens der Sporthoheit FIA könnten nun weitere Sanktionen auf die Franzosen zukommen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley: "Formel-1- und Motorsportfans sind die Verlierer"

"Es scheint, als wäre Michelin nicht in der Lage gewesen, wie sonst einen Notfallreifen nach Indianapolis zu bringen", so FIA-Präsident Max Mosley. "Das Ergebnis war, dass sie ein Reifenproblem hatten und darum gebeten haben, dass der Kurs geändert wird, damit sie ihre Probleme überwinden können."#w1#

Die FIA wollte von sich aus auf diese Bitte nicht eingehen. "Die FIA bot einige Möglichkeiten, wie sie dennoch sicher am Rennen hätten teilnehmen können. Aus mir nicht bekannten Gründen entschieden sie sich, diese Möglichkeiten nicht zu akzeptieren", so Mosley weiter. Charlie Whiting, der Technische Delegierte der FIA, stellte diese Optionen Michelin zuvor zur Wahl.

Die Michelin-Teams haben "die Chance, in den Kurven zwölf und 13 langsamer zu fahren, einen Reifen zu verwenden, der nicht im Qualifying eingesetzt wurde (was eine Strafe nach sich ziehen würde) oder immer wieder einen Reifenwechsel durchzuführen (was aus Sicherheitsgründen erfolgen muss)", so Charlie Whiting.

Doch letztlich wurde der Grand Prix der USA zur Farce. "Das Ergebnis ist, dass die Formel-1- und Motorsportfans die Verlierer sind", so Mosley. "Die FIA erwartet nun den Bericht des Beobachters in Indianapolis, um über einen nächsten Schritt zu entscheiden." Dieser "nächste Schritt" könnte durchaus auch eine Bestrafung sein.

Schon Whiting verwies in der ersten Antwort auf die Bitte von Michelin auf den Sportlichen Kodex der FIA. "Es ist schwer zu verstehen, warum Sie mit Ihrer Erfahrung in Indianapolis Ihre Teams nicht mit solchen Reifen ausgestattet haben", schrieb er. Der Vorfall werde auch hinsichtlich des Artikels 151c des 'International Sporting Codes' betrachtet werden. Demnach liegt ein Bruch der Regeln vor, wenn betrügerisch oder nicht im Sinne des Wettbewerbs oder des Motorsports gehandelt wird.