23.07.2004 15:50
von Marco Helgert

Trulli vor Renault-Abgang?

Jarno Trulli bezeichnet Renault als "erste Wahl" für 2005, doch ein Verbleiben bei den Blau-Gelben wird immer unwahrscheinlicher

(Motorsport-Total.com) - Jarno Trullis künftige Formel-1-Karriere hängt in der Luft. Der Vertrag des Italieners bei Renault läuft zum Jahresende aus. Bisher war davon auszugehen, dass Trulli auch 2005 an der Seite von Fernando Alonso fahren wird, gerade nach seinem Sieg im Fürstentum Monaco. Doch nach dem Frankreich-Grand-Prix kamen erste Zweifel auf. Spekulationen zu Folge sollten die Renault-Piloten für 2005 in Magny-Cours bekannt gegeben werden, eine öffentliche Aussage existiert jedoch bis heute nicht.

Jarno Trullis Zukunft in der Formel 1 wird bald entschieden werden

Seither ist Trulli auch als Kandidat bei Toyota im Gespräch, doch der Italiener würde es vorziehen, bei Renault bleiben zu dürfen. "Hier bei Renault existiert eine nette Atmosphäre", erklärte er der 'Gazzetta dello sport'. "Das Team wird immer konkurrenzfähiger, daher ist es meine erste Wahl, aber ich müsste natürlich auch andere Dinge akzeptieren, über die ich nicht glücklich wäre."#w1#

Doch die Entscheidung liegt offenbar auch in seinen Händen. "Wir werden es sehen", erklärte er. "Das Team muss ohnehin zum richtigen Zeitpunkt eine Aussage machen. Es dauert länger als erwartet, aber eine Entscheidung wird recht bald fallen und ich werde sie treffen. Noch ein bisschen Geduld, dann wird alles verlautbart werden, so oder so."

Schon vor Monaten machten Spekulationen die Runde, wonach Trulli eine kräftige Aufstockung seines Gehalts forderte, doch dies ist bei Renault wohl nicht das einzige Problem. Teamchef Flavio Briatore ist zugleich Manager des Italieners, doch die Beziehung zwischen den beiden scheint zu bröckeln. "Mit Flavio muss ich da nichts mehr bereden. Vielleicht haben wir uns auch gar nichts mehr zu sagen", fuhr Trulli fort.

Sein Platz bei Renault könnte Giancarlo Fisichella einnehmen, der aber auch bei BMW-Williams im Gespräch zu sein scheint. "Bei Renault habe ich, wenn natürlich auch nicht selbst, ein Siegerauto auf die Beine gestellt", so Trulli. "Es wäre schade, wenn ein anderer einen Vorteil daraus ziehen könnte. Aber auch wenn ich neu beginnen müsste, wäre es eine interessante Herausforderung."