Trulli und Coulthard nach Kollision nicht einer Meinung

Das alte Lied: Jarno Trulli und David Coulthard sind sich nach ihrer gestrigen Kollision in Melbourne nicht einig, wer denn nun der Schuldige ist

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Australien wurde gestern der bisher mit Abstand turbulenteste Start des laufenden Formel-1-Jahres geboten. Davon unter anderem betroffen: Jarno Trulli und David Coulthard, die sich in der ersten Runde ins Gehege kamen. Trulli schied daraufhin aus, Coulthard konnte weiterfahren und immerhin einen Punkt sammeln.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli trauert einem möglichen Topresultat in Melbourne ein wenig nach

Die Ansichten über den Hergang des Zwischenfalls gehen naturgemäß weit auseinander: "Nach ein paar Kurven war ich hinter Coulthard, der zick-zack gefahren ist. Ich wollte ihn innen überholen, aber er schmiss einfach die Tür zu und traf mich hinten. Dabei ging meine Radaufhängung kaputt und ich musste ausscheiden", schimpfte der Toyota-Pilot. "Ich war eigentlich sehr vorsichtig und war dabei, ein langsameres Auto zu überholen, daher verstehe ich nicht, wie das passieren konnte."#w1#

Coulthard sah die Sache anders: "Ich überholte ihn in Kurve zwei, schaute in Kurve drei in den Rückspiegel und sah ihn kommen. Dann zog ich rüber und ließ ihm die Innenbahn, aber er kam von der Linie ab und ich ging wieder vorbei. In Kurve sechs lief es wieder genauso, aber diesmal sah ich ihn nicht, so dass er mir seitlich ins Auto krachte. Das schob mich ins Kiesbett und ihn selbst aus dem Rennen", erklärte der Red-Bull-Racing-Pilot.

"Was immer er hatte, dürfte sein Einschätzungsvermögen stark beeinträchtigt haben." David Coulthard

Eine Diskussion über die Schuldrage ließ der Schotte gar nicht erst zu: "Ich habe Jarno am Wochenende ein paar Mal im Aufzug getroffen, weil wir im selben Hotel einquartiert waren. Er fühlte sich nicht sehr gut - und was immer er hatte, dürfte sein Einschätzungsvermögen stark beeinträchtigt haben. Wenn er nicht in mich reingefahren wäre, hätte er die Kurve so oder so nicht geschafft", winkte Coulthard achselzuckend ab.

Trullis Technischer Direktor bei Toyota, Mike Gascoyne, stellte sich hingegen auf die Seite seines eigenen Schützlings: "Für mich sah es so aus, als habe Coulthard die Tür einfach zugeknallt. Jarno war ganz klar schon neben ihm, denn wenn er nicht da gewesen wäre, hätte ihn Coulthard ja nicht rammen können. Das war natürlich schade für uns, denn wir hatten eigentlich zwei starke Autos für das Rennen", gab der Brite zu Protokoll.