• 09.07.2005 17:48

  • von Fabian Hust

Trulli: "Schumacher war unehrlich"

Toyota-Pilot Jarno Trulli erhebt gegen seinen GPDA-Direktor-Kollegen Michael Schumacher schwere Vorwürfe

(Motorsport-Total.com) - Angeblich fordern einige Fahrer den Rücktritt von Michael Schumacher von seinem Posten als Vorsitzender der Fahrervereinigung GPDA. Der Weltmeister sprach von einem "normalen Treffen" am Freitag in Silverstone, dementierte die Gerüchte aber nicht. Jarno Trulli, ebenfalls Vorsitzender der GPDA, kritisiert den Ferrari-Piloten, weil dieser einen Brief an FIA-Präsident Max Mosley nicht unterschrieben hat, in dem sich die Fahrer für mehr Sicherheit stark machen wollten.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli, Fernando Alonso und Michael Schumacher

Sind nicht einer Meinung: Jarno Trulli, Fernando Alonso und Schumacher

"Michael hat ein paar Zeichen von Unausgeglichenheit gezeigt, er war aus Gründen, die nicht komplett klar sind, unehrlich", so der Toyota-Pilot gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. "Wir Fahrer sind alle vereint und es scheint mir, als sei nur einer dagegen. Wir arbeiten für die Sicherheit und die Position, die er einnimmt, ist nicht so, wie sie sein sollte. Dass er nicht unterschrieben hat ist ein politischer Akt." In dem Schreiben wurde auch FIA-Präsident Max Mosley kritisiert: "Es war wichtig, dass man sich diesbezüglich die Meinung der Fahrer anhört, aber Mosley wollte das nicht."#w1#

Der Deutsche begründete sein Verhalten damit, dass ihm das Schreiben nicht gefiel. Der nach den Reifenschäden von Michelin in Indianapolis verfasste Brief sei inhaltlich nicht korrekt, weil die Vorkommnisse keine Ursache mangelnder Sicherheit gewesen seien sondern technischer Natur. Neben Schumacher haben auch die beiden Red Bull Racing-Piloten nicht unterschrieben - laut Trulli auf Anweisung ihres Teams, weil dieses nicht in die Politik verwickelt werden möchte.

Auch andere Fahrer kritisieren das Verhalten von Schumacher, so Renault-Fahrer Giancarlo Fisichella: "Da er einer der Verantwortlichen ist und da Indy nicht nur ein technisches Problem war, hätte er sich auf unsere Seite stellen sollen." Teamkollege Fernando Alonso wird noch deutlicher: "Wenn alle außer ihm zustimmen, dann könnte das heißen, dass er nicht bei uns bleiben will..."