• 29.08.2003 14:20

  • von Marcus Kollmann

Trulli: Mit meinem Auto hat irgendetwas nicht gestimmt

Der Italiener blickt zurück auf das für ihn enttäuschende Rennwochenende in Ungarn und versucht sich an einer Erklärung

(Motorsport-Total.com) - Mit 25 Punkten in den ersten fünf Grand Prix, darunter zwei dritte Plätze und ein zweiter Platz, hatte Fernando Alonso im teaminternen Duell bei Renault gegenüber seinem italienischen Teamkollegen den weitaus besseren Start in die Saison.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli (Renault) in der Startaufstellung neben seinem R23B

Trullis Auto war in Ungarn einfach langsamer als das von Alonso

Jarno Trulli konnte im Vergleich zum Spanier nämlich nur fünf Zähler holen. Nachdem er zu Jahresanfang im Schatten von Alonso gestanden und seinen eigenen Worten nach es das Glück nicht so gut mit ihm gemeint hatte, schien es in den letzten Rennen aber wieder so, als ob Trulli die Saison so stark beenden würde wie sie Alonso begonnen hatte.

Mit Ausnahme des Freien Trainings und der Qualifikation am Freitag, lief es für den Rennfahrer aus Pescara dann auf dem Hungaroring ab Sonnabend aber nicht mehr rund. Im für die Startaufstellung entscheidenden Einzelzeitfahren musste er sich mit einer knapp eine Sekunde langsameren Zeit als die seines auf die Pole Position gefahrenen Teamkollegen abfinden. Auch im Rennen am Sonntag lagen zwischen den Rundenzeiten der beiden Renault-Piloten Welten. Während Alonso seinen ersten Sieg feiern durfte, wurde Trulli Siebter und musste die Überrundung durch den Stallgefährten über sich ergehen lassen.

Gegenüber 'Autosport' versuchte sich der 29-Jährige nun in einer Erklärung für den gewaltigen Performance-Unterschied. "Grundsätzlich bin ich beim Start sehr gut weggekommen, doch mein Tempo am Ende der Geraden war nicht gut genug, sodass ich um meinen Platz kämpfen musste. Mit meinem Start war ich wirklich zufrieden, nur anschließend war ich nicht schnell genug unterwegs. Ich kämpfte das gesamte Wochenende damit und wir wissen nicht warum", schildert Trulli, der zwar alles versuchte, dennoch aber nicht schneller fahren konnte.

Die Vermutung und der gleichzeitige Erklärungsversuch, er wäre auf anderen Reifen und einer anderen Strategie unterwegs gewesen, widerlegt der Italiener: "Nein, wir haben die gleichen Reifen, die gleiche Benzinmenge und die gleiche Strategie gehabt. Ich war auch nicht über die Abstimmung oder die Fahrzeugbalance unglücklich. Lediglich über den Griplevel war ich besorgt", liefert Trulli einen Anhaltspunkt, dass sein R23B sich nicht so verhielt wie er das hätte tun sollen.

"Ich wusste von Samstag an, dass es ein Problem mit dem Auto gibt und habe mich beim Team am Morgen darüber beschwert und nach der Qualifikation, in der ich eine Sekunde langsamer war, wieder. Im Rennen war ich dann aber auch eine Sekunde langsamer. Ich wusste also, dass irgendetwas mit dem Auto nicht stimmte, doch leider konnten wir nicht herausfinden was es war."

Ein kleines, wenn auch aber angesichts des Sieges von Alonso in der Relation unbefriedigendes Erfolgserlebnis hatte Trulli im Ungarn-Grand Prix aber doch: "Ich habe mein kleines Rennen gegen Schumachers Ferrari gewonnen."

Vor allem dass er das ganze Rennen über kämpfte, sein Einsatz aber keinen großen Unterschied in den Rundenzeiten bedeuteten, ärgert Trulli. Den Ungarn-Grand Prix bezeichnete er aus seiner Sicht als "anstrengendes Rennen mit einem sehr dürftigen Ergebnis". Über die Ursache für das geschilderte Phänomen der sich so stark von Alonso unterscheidenden Performance seines Autos rätselt der Italiener weiterhin.