• 29.08.2003 14:46

  • von Fabian Hust

Sauber: "Massa steht im Zentrum unserer Überlegungen"

Teamchef Peter Sauber über die Frage des zweiten Fahrers und warum hier Felipe Massa der heißeste Kandidat ist

(Motorsport-Total.com) - Seit letztem Samstag steht fest, dass Giancarlo Fisichella ab der kommenden Saison im Sauber sitzen wird. Teamchef Peter Sauber hat damit endlich jenen Fahrer unter Vertrag nehmen können, von dem er schon seit einigen Jahren träumt. Der Schweizer hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er von den Vorstellungen des Italieners, dem der große Durchbruch in der Formel 1 bisher jedoch verwehrt geblieben ist, sehr angetan ist.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

In diesem Jahr arbeitet Felipe Massa als Ferrari-Testfahrer

Den zweiten Piloten hat das Team bisher noch nicht bekannt gegeben. Berichte, wonach Felipe Massa schon längst gesetzt ist, stimmen laut Peter Sauber nicht: "Es gibt aber derzeit noch keine endgültige Entscheidung", verriet der 59-Jährige auf Anfrage von 'F1Total.com'. Der junge Brasilianer ist aber klarer Favorit, wie der Schweizer zu bedenken gibt: "Bei der Besetzung des zweiten Cockpits für die kommende Saison steht Felipe Massa im Zentrum unserer Überlegungen."

Der 22-jährige Brasilianer feierte in der Formel-1-Saison 2002 sein Debüt bei Sauber und ließ sein fahrerisches Potenzial deutlich aufblitzen. Allerdings mangelte es dem Rennfahrer an der notwendigen Erfahrung, die in der Formel 1 einfach unabdingbar ist, deshalb verlängerte Sauber den Vertrag nicht: "Ich habe ihm Ende 2002 empfohlen, die Rolle eines Testfahrers bei Ferrari zu übernehmen, um noch besser mit den technischen Aspekten der Formel 1 vertraut zu werden", so Sauber.

Umgekehrt gibt es das Gerücht, wonach Ferrari Interesse daran hat, Felipe Massa als möglichen Nachfolger von Michael Schumacher aufzubauen. Dafür müsste der Paulista jedoch noch an Reife auf der Rennstrecke hinzugewinnen und könnte bei Sauber weitere Lehrjahre verbringen. Diese Vermutung nährt die Aussage von Peter Sauber, der zugibt, dass "Felipe Massas Nähe zu Ferrari bei diesen Überlegungen eine Rolle spielt".

Möglicherweise erhält das Formel-1-Team aus Hinwil im Gegenzug verbilligte Motoren oder verstärkte technische Hilfe in anderen Bereichen. Peter Sauber will jedoch nicht unterstellt bekommen, dass er sich von einem "Lockangebot" weich klopfen lässt: "Wir würden über eine mögliche Verpflichtung Massas nicht nachdenken, wenn wir von seinen Qualitäten nicht überzeugt wären. Felipe Massa hat in seinem Jahr bei Sauber bewiesen, dass er außergewöhnlich schnell ist." Eine Frist für die Klärung Fahrerfrage, so ist aus dem Fahrerlager zu hören, hat man sich nicht gesetzt.