• 07.04.2011 17:57

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Trulli: "Mir waren die Hände gebunden"

Lotus-Fahrer Jarno Trulli hofft auf ein problemloses Wochenende in Malaysia: "Wir haben nun einige neue Teile dabei, die uns helfen sollten"

(Motorsport-Total.com) - In Australien tat sich das Lotus-Team noch recht schwer damit, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen: Der Anschluss an das Formel-1-Mittelfeld gelang im Albert Park von Melbourne nämlich noch nicht ganz. Beim zweiten Saisonevent in Malaysia möchte Jarno Trulli aber erste Fortschritte sehen. Der italienische Rennfahrer erhofft sich eine deutliche Steigerung seines Rennstalls.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli auf seinem Bike: Vor Sepang strampelte der Italiener überaus fleißig

"Australien war eines dieser Wochenenden, an denen wir nicht sehr viel lernen konnten, weil wir zu viele Probleme hatten", gibt der 36-Jährige rückblickend zu Protokoll. "Es gelang uns nicht, das Beste aus den Reifen zu machen. Für mich hatte es den Anschein, als hätte Pirelli die Reifen vollkommen verändert. Bei den Wintertests waren wir noch recht gut mit diesen Pneus zurecht gekommen."

"Die meisten Piloten klagten damals über zu hohen Verschleiß", meint Trulli und merkt an: "In Australien waren plötzlich alle zufrieden, nur wir hatten Schwierigkeiten mit den Reifen. Ich denke, sowohl wir als auch Pirelli können sich in diesem Bereich noch massiv steigern. An diesem Wochenende müssen wir es auf die Reihe kriegen, ganz klar", hält der Formel-1-Routinier fest.


Fotos: Jarno Trulli, Großer Preis von Malaysia


Dafür müsse sein Team einige technische Hürden nehmen. "In Australien wurde ich vor allem von der Servolenkung eingebremst. Dieses Problem sollten wir nun ausmerzen können", sagt Trulli. "Ich konnte in Melbourne kaum am Setup meines Fahrzeugs arbeiten, weil wir drei- oder viermal die Servolenkung austauschen mussten. Haben wir das im Griff, wird alles andere deutlich besser sein."

"Wenn du kein Gefühl für das Auto entwickeln kannst, ist es halt unmöglich, Druck zu machen. So einfach ist das. Mir waren daher die Hände gebunden", erläutert der Italiener. "Nun haben wir einige neue Teile dabei, die uns helfen sollten. Auch auf aerodynamischer Seite gibt es Verbesserungen." Ein Fragezeichen stellt allerdings das malaysische Wetter dar, denn es präsentiert sich wechselhaft.

"Die Bedingungen sind wieder einmal extrem." Jarno Trulli

"Die Bedingungen sind wieder einmal extrem. Ich habe allerdings den Eindruck, dass es dieses Mal etwas kühler ist als in den vergangenen Saisons", meint Trulli. Zudem sei der Regen in dieser Woche nicht immer wie vorhergesagt eingetreten. Man müsse am Kommandostand also ein besonderes Augenmerk auf die Verhältnisse haben, erklärt der Lotus-Pilot, der sich zuletzt aufs Fahrrad schwang.

Trulli trainierte gemeinsam mit einer Profimannschaft und fuhr auch die Sepang-Strecke ab. "Ich komme immer besser in Form, denn in Italien trainiere ich oft mit professionellen Radsportlern. Hier in Sepang fuhr ich zwei Stunden lang um den Kurs. Die Strecke musste ich mir nicht mehr einprägen, denn ich kenne den Kursverlauf. Ich schaue eher auf Reifenstapel, Randsteine und solche Dinge."