Trulli: "Dieses Auto hat klar seine Grenzen"

Vom TF104B ist Jarno Trulli nicht begeistert, dennoch rechnet er mit einem deutlich besseren Abschneiden in Brasilien

(Motorsport-Total.com) - Am Rennsonntag in Suzuka ging es für Jarno Trulli bei seiner Toyota-Premiere stetig bergab: Nach wetterbedingter Bestzeit im Vor-Qualifying sicherte er sich den respektablen sechsten Startplatz, anschließend konnte er im Rennen selbst lange vorne mithalten, ehe er nach hinten durchgereicht wurde. Schlussendlich musste er sich mit Platz elf zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli spekuliert in Brasilien insgeheim mit ersten WM-Punkten

Der Italiener, dem in Fachkreisen ein atemberaubender Speed attestiert wird, konnte das Potenzial des TF104B also zweifellos aufblitzen lassen, an Konstanz fehlte es aber sehr - auch wegen der abbauenden Michelin-Reifen. Bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich, dass auch die schiere Performance des gegenwärtigen Toyota-Pakets niemanden vom Hocker reißt, denn Trullis schnellste Rennrunde war um fast zwei Sekunden langsamer als jene von Barrichello im Ferrari.#w1#

Trulli erwartete sich von vornherein nicht viel für Japan

"Der TF104B wurde schon von einigen Piloten gefahren, und wir haben alle unser Bestes gegeben, aber dieses Auto hat klar seine Grenzen", teilte der 30-Jährige unseren Kollegen von 'Autosport' mit. "Als ich ins Rennen in Japan gegangen bin, wusste ich, was mich erwartet, aber ich wollte unbedingt mein Bestes geben. Für eine Weile konnte ich auch ganz gut mithalten, aber dann ließen die Reifen nach und ich konnte nichts mehr dagegen unternehmen, immer weiter zurückzufallen."

Es gibt "viel Arbeit" zu tun, fuhr er fort: "Wir bereiten uns schon intensiv auf 2005 vor. Ich habe dem Team schon viel Input gegeben und einiges bewegt sich auch schon, aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Toyota hat aber definitiv das Potenzial, einen großen Schritt nach vorne zu machen." Vor allem von Ralf Schumacher, der als exzellenter Entwickler gilt, erwartet man sich im Winter einen ersten Sprung nach vorne.

In Brasilien ein positiver Saisonausklang möglich?

Doch obwohl seine Toyota-Premiere in Japan eher ernüchternd verlaufen ist, hofft Trulli auf einen positiven Saisonausklang nächstes Wochenende in Brasilien: "In Brasilien sollte es auf jeden Fall besser laufen, denn in Suzuka war ich noch neu im Auto und ich musste vieles erst lernen. Ich hoffe, dass wir das Setup für das Rennen besser hinbekommen, dann ist sicher ein besseres Ergebnis als in Japan möglich."

Grund für die Zuversicht des Italieners ist, dass die größte Schwäche des TF104B wohl die Aerodynamik ist - und Suzuka gehört diesbezüglich zu den anspruchsvollsten Strecken des Formel-1-Kalenders, während die Flügel in Interlagos wesentlich flacher eingestellt werden können. Darüber hinaus war PS-Leistung für Toyota noch nie ein Problem, und auf den langen Geraden könnte sich dies positiv auswirken.