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Trotz Zwischenfall und Malaysia-Hass: Vergne überrascht
Jean-Eric Vergne war trotz Murren über den Kurs in Sepang und diverser Schwierigkeiten in Malaysia gut unterwegs, was ihm Mut für die Zukunft macht
(Motorsport-Total.com) - Obwohl das ganze Rennen gegen einen spricht, kann es manchmal doch zu einem guten Ergebnis reichen - so wird sich Jean-Eric Vergne in Malaysia gefühlt haben. Trotz einem unsicheren Losfahren in der Boxengasse, die ihn laut eigener Aussage "20 bis 30 Sekunden" gekostet habe, konnte der Toro-Rosso-Pilot in Sepang als Zehnter einen wichtigen Zähler einfahren - unerwartet, wie er sagt.

© Toro Rosso
Jean-Eric Vergne konnte sich in Malaysia gut in Szene setzen Zoom
"Ich habe kein Problem damit, zuzugeben, dass Sepang nicht meine Lieblingsstrecke ist", erzählt der Franzose. "Ich komme hier nicht gut zurecht, und finde es schwierig, einen guten Rhythmus aufzubauen." Trotzdem konnte der 22-Jährige bei seinen beiden bisherigen Malaysia-Auftritten punkten. "Vielleicht komme ich doch besser zurecht als ich denke", schmunzelt er.
Dabei hatte Vergne schon am Start ein wenig der Mut zum Risiko verlassen: "Ich wurde außen von jedem blockiert, also musste ich die Innenbahn nehmen. An diesem Punkt habe ich entschieden, ein bisschen Tempo rauszunehmen. Ich wusste, ich würde viele Positionen verlieren, aber ich wollte mich nur aus dem Schlamassel raushalten. Wenn ich meine Position behauptet hätte, hätte ich mit großer Sicherheit einen Unfall gebaut."
Starts: Manchmal muss man zurückfallen
"Das passiert manchmal", erklärt Vergne weiter. "Manchmal hat man gute Starts und ist in der Lage, an Leuten vorbeizugehen und sich in die optimale Position für die erste Kurve zu bringen - und andere Male musst du dich im Feld herumboxen und kannst nirgends hin. Wenn das passiert, ist es wichtig, sich seiner Umwelt bewusst zu sein, Tempo rauszunehmen und einen Unfall zu vermeiden. Wenn man nach Kurve eins noch im Rennen ist, kann man anfangen, sich zurückzukämpfen."
"Wenn man mit einem kaputten Auto am Streckenrand steht, dann ist der einzige Kampf der mit dir selbst, weil man einen Fehler gemacht hat", weiß Vergne. "Ich habe in Malaysia zwar viele Positionen eingebüßt, aber ich war noch im Rennen und konnte anfangen zurückzuschlagen." Nach dem Start verlief das Rennen für den Toro-Rosso-Piloten insgesamt problemlos - nur ein Zwischenfall mit Charles Pic in der Boxengasse sorgte für Aufregung beim jungen Franzosen.
"In der Boxengasse war es ziemlich chaotisch zu diesem Zeitpunkt, weil so viele Autos reingekommen sind - ich kann also verstehen, warum das passiert ist. Es hat mich viel Zeit gekostet und ich dachte, das Rennen sei verloren. Aber ich hatte eine freie Strecke vor mir, also habe ich wie wild gepusht um zu sehen, was ich aus dem Auto herausholen kann", schildert Vergne, der im letzten Stint mit der Angst lebte, die Stewards könnten ihn für die unsichere Freigabe und die erfolgte Kollision mit Pic bestrafen.
Angst um einen Punkt
Am Ende beließen sie es aber bei einer Geldstrafe für das Team. "Ich denke, sie haben die richtige Entscheidung getroffen", so Vergne. "Sicherlich ist es nie schön, bestraft zu werden - aber für den Fehler, den wir gemacht haben, war diese Strafe sicherlich fair. Ich habe für den einen Punkt hart gearbeitet und war sehr froh, ihn behalten zu dürfen." Mit diesem Erfolgserlebnis im Gepäck reist der 22-Jährige nach China - auch hier wieder mit gemischten Gefühlen.

© xpbimages.com
Der erste Boxenstopp wurde Toro Rosso fast zum Verhängnis Zoom
"Wir hatten in der vergangenen Saison keine großartige Zeit dort. Ich habe mich auf 18 qualifiziert, musste aus der Boxengasse starten und bin als 16. ins Ziel gekommen. Ich denke, wir wählen diesmal einen anderen Ansatz. Wir müssen als Team besser arbeiten - und wir werden es besser machen", ist der Toro-Rosso-Pilot überzeugt. Schließlich habe auch die Pace des STR8 in Malaysia Mut gemacht: "Ich hatte die viertschnellste Zeit", stellt Vergne heraus.
"Sicherlich war das auf neuen weicheren Reifen und leerem Tank", gibt er zu. "Aber das ist ja für jeden gleich. Also ist die Performance definitiv im Auto." Bisher habe man sich allerdings freitags und samstags nicht mit Ruhm bekleckert. "Da müssen wir uns verbessern. Trotzdem ist die Rennpace am Sonntag gut, und das ermutigt uns auf unserem Weg nach vorn."

