Trotz Zusage der FIA: Lawrence Stroll will Andretti nicht in der Formel 1

Lawrence Stroll hat sich nach der FIA-Zusage für Andretti klar gegen ein elftes Team ausgesprochen: "Wenn etwas nicht kaputt ist, braucht man es nicht reparieren!"

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Andretti in dieser Woche die Zusage der FIA bekommen hat, sieht Aston-Martin-Teameigner Lawrence Stroll keinen Platz für den amerikanischen Rennstall in der Formel 1. Geht es nach dem kanadischen Geschäftsmann, so hält die Formel 1 an den bestehenden zehn Teams fest und holt Andretti nicht ins Boot.

Titel-Bild zur News: Aston Martins Lawrence Stroll

Lawrence Stroll schlägt Andretti die Tür vor der Nase zu Zoom

"Ich glaube, dass die Formel 1 im Moment boomt, der Sport war noch nie so gut wie jetzt, und ich glaube, wenn etwas nicht kaputt ist, braucht man es auch nicht zu reparieren", sagt Stroll gegenüber Sky.

Er betont: "Ich bin der festen Überzeugung, dass es mit zehn Teams im Moment wirklich gut funktioniert und glaube, dass das auch so bleiben sollte."

Denn die Formel 1 läuft laut ihm auch ohne Andretti gut - auch in den USA: "Es gab noch nie so viele Fans und Zuschauer bei den Rennen. Die Zuschauerzahlen sind so hoch wie nie zuvor, und ich sehe weiterhin ein deutliches Wachstum, vor allem in den Vereinigten Staaten, dem größten Verbrauchermarkt der Welt", sagt Stroll.

Andretti hatte in dieser Woche offiziell das Grüne Licht vom Weltverband bekommen, als elftes Team in die Formel 1 einzusteigen. Allerdings muss sich der potenzielle Rennstall im letzten Schritt noch mit der Formel 1 über kommerzielle Interessen einig werden, was als das größte Hindernis gilt.


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Denn die Formel 1 hat kein großes Interesse an einem neuen Team und fordert immer wieder einen "Mehrwert". Dabei stellt man sich auf die Seite der zehn bestehenden Teams, die ebenfalls kein Interesse daran haben, ein weiteres Team neben sich zu haben, denn dieses würde dafür sorgen, dass der Preisgeldtopf unter mehr Parteien aufgeteilt wird - jedes Team hätte dann weniger Geld.

Dass das einem Unternehmer wie Lawrence Stroll nicht gefällt, liegt auf der Hand, zumal in diesen Tagen bekannt wurde, dass das Team im Jahr 2022 einen Verlust von 53 Millionen Britischen Pfund (rund 61 Millionen Euro) geschrieben hat.

Zwar investiert Aston Martin derzeit intensiv in seine Anlagen, doch immer wieder gibt es Gerüchte, dass Stroll seinen Rennstall verkaufen könnte, auch weil Sohn Lance sportlich seine Grenzen aufgezeigt bekommt und sich der Traum vom WM-Titel für ihn wohl nur schwer erfüllen lassen dürfte.