Trotz Warnung: Organisatoren blockten Startverlegung

Renndirektor Charlie Whiting erklärt, dass die FIA keinen Einfluss auf die Startzeit von Suzuka gehabt hatte und dass die Organisatoren auf der normalen Zeit beharrten

(Motorsport-Total.com) - Nach dem verheerenden Unfall von Jules Bianchi ist viel diskutiert worden. Vor allem stellten sich viele die Frage, ob alles beim Japan-Grand-Prix richtig abgelaufen ist und ob man das Unglück nicht hätte verhindern können. Immer wieder wurde mit dem Finger auf die FIA gezeigt, dass beispielsweise eine frühere Startzeit angemessen gewesen wäre, nachdem die Wetterprognosen angesichts von Taifun Phanfone deutlich ausfielen.

Titel-Bild zur News: Suzuka

Die Startzeit von Suzuka wurde planmäßig beibehalten Zoom

Doch sowohl zu einer Verlegung auf Samstag als auch wenigstens ein paar Stunden nach vorne kam es nicht - aber nicht weil der Weltverband blockierte. "Die Startzeit des Rennen ist nicht wirklich eine Angelegenheit der FIA", erklärt der Brite auf einer eigens zur Aufklärung einberufenen Pressekonferenz. Stattdessen hört man immer wieder, dass Streckeneigner Honda gegen eine Verschiebung gewesen sei.

Das bestätigt auch Whiting: "Ich habe den Organisatoren vorgeschlagen, dass sie es vielleicht in Erwägung ziehen sollten, das Rennen früher zu starten, da die Vorhersagen schlimmer aussahen, als es letzten Endes war. Aber sie wollten das nicht tun." Eine Verlegung auf Samstag wurde schon recht früh ausgeschlossen, da Honda angeblich befürchtete, dass Sonntagstickets rückerstattet hätten werden müssen.

Doch trotz Warnungen von Seiten Whitings blockierte man auch eine Vorverlegung der Startzeit von 15 Uhr Ortszeit: "Ich habe sie gewarnt, dass wir das Rennen nicht starten würden, außer wenn es sicher wäre zu fahren, und dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gebe, dass sie kein Rennen bekommen würden", so der Renndirektor, "aber sie sagten nein und wollten bei der Startzeit 15 Uhr bleiben."


Fotostrecke: Unfall von Jules Bianchi

Und so wurde der Grand Prix von Suzuka schließlich im strömenden Regen hinter dem Safety-Car gestartet und bereits nach zwei Runden wieder abgebrochen. Erst nach einer Unterbrechung gingen die Vorgänge auf der Strecke weiter - bis zum Unfall von Jules Bianchi, als das Wetter wieder schlechter wurde. Doch Whiting sagt: "Für mich steht die Startzeit überhaupt nicht in Verbindung mit dem Unfall."