• 25.02.2009 09:01

  • von Roman Wittemeier

Trotz Krise: Genau der richtige Zeitpunkt für USF1?

Die beiden USF1-Veranwortlichen Ken Anderson und Peter Windsor sehen die wirtschaftliche Krise als große Chance: "Jetzt kommt unsere Zeit"

(Motorsport-Total.com) - Als die Pläne für ein neues Formel-1-Team am 4. Februar erstmals an die Öffentlichkeit kamen, stellten sich viele Beobachter die Frage, wie man ein solches Projekt überhaupt finanzieren will. Die weltweite Wirtschaft kriselt, einige Sponsoren haben sich bereits aus der Königsklasse zurückgezogen und ausgerechnet die USA sind nicht als großer Platz der Formel-1-Leidenschaft bekannt. Doch Ken Anderson und Peter Windsor haben es hinbekommen.

Titel-Bild zur News: USF1-Logo

USF1 sieht die Wirtschaftskrise als große Chance für einen Formel-1-Einstieg

Nach Angaben der beiden Verantwortlichen des USF1-Teams steht das Budget für den Einstieg im Jahr 2010 bereits. "Ironischerweise hat diese Rezession einen für uns guten Nebeneffekt", erklärte Windsor bei der offiziellen Präsentation von USF1. "Wenn die Wirtschaft gerade boomen würde, und das Geld vom Himmel regnen würde, dann gäbe es viel zu viele Leute, die in die Formel 1 einsteigen wollten."#w1#

Der ehemalige Williams-Teammanager ergänzte: "In solchen Zeiten würden sich viele Milliardäre im Glanz der Formel 1 sonnen wollen und Leute wie wir hätten kaum eine Chance. Wir könnten nur sagen: 'Hey Leute, wir können ein Team effizient betreiben'. Erhört würden wir wahrscheinlich nicht." Und genau dort läge der Vorteil in Zeiten der wirtschaftlichen Schieflage: "Die Menschen nehmen uns wahr und vor allem nehmen sie uns ernst."

Die Rezession habe außerdem dazu beigetragen, dass mögliche Neuzugänge in der Formel 1 nicht mehr länger allzu hohen Hürden überwinden müssten. "Die FIA hat die Regeln für den Eintritt in die Formel 1 geändert. Die Kosten für den Aufbau eines Teams sind deutlich anders als zu Zeiten, wo man noch 48 Millionen Dollar Bürgschaft vorab leisten musste. Vergesst die Zeiten mit 100 Millionen Dollar Budget, vergesst die Zeiten mit Fahrergehältern um 30 Millionen Dollar. In den kommenden drei Jahren wird sich das alles ändern. Jetzt kommt unsere Zeit", frohlockte Windsor, der in Zukunft als Sportdirektor agieren wird.

Auch der eigentliche Betrieb wird angeblich weniger teuer. "Vor einem Jahr noch waren Karbonwerkstoffe unglaublich teuer, weil die Flugzeugindustrie alles aufbrauchte", beschrieb der künftige Teamchef Anderson. "Nachdem die Fluglinien jetzt viele Bestellungen storniert haben, gibt es eine Flut von Karbon. Es ist so günstig wie nie zuvor. Das ist nur ein Beispiel." Auch logistisch sei der Teamsitz in den USA nicht zwangläufig ungünstig. "Ob ich von hier nach Melbourne fliege, oder von England aus - das ist doch egal."