Trotz Fehlern: Toro Rosso steht hinter Daniil Kwjat

Daniil Kwjat wirkt nach seinem Wechsel zu Toro Rosso noch verunsichert, doch Teamchef Franz Tost stärkt dem Russen den Rücken, erwartet aber Ergebnisse

(Motorsport-Total.com) - So richtig scheint Daniil Kwjat bei Toro Rosso noch nicht angekommen zu sein. Bei seinem ersten Rennen in Barcelona war er deutlich hinter Teamkollege Carlos Sainz zu finden, bevor er in Monaco ein Wochenende zum Vergessen erlebte. Auch in Kanada hatte der Russe einen schwierigen Start am Freitag und fand sich mehrere Male abseits der Strecke wieder. Doch trotz aller Probleme steht sein Team Toro Rosso noch hinter ihm.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Daniil Kwjat genießt die Rückendeckung von Toro Rosso Zoom

"Wenn du in der Formel 1 bist, geht es nicht immer bergauf. Es gibt ein paar Hindernisse, und du musst eine Lösung finden, wie man über sie springt", zeigt Teamchef Franz Tost Verständnis für die Situation seines Schützlings, der bereits 2014 für das Team unterwegs war. Der Österreicher erwartet noch nicht allzu viel von Kwjat, weil er weiß, dass er sich erst wieder an Team und Auto gewöhnen muss. Doch weil er sich bereits wieder wohlfühlt, geht Tost von einer schnellen "Heilung" aus.

"Ich erwarte, dass er in der zweiten Saisonhälfte ein paar sehr gute Rennen zeigen wird", sagt Tost, weil er an das Talent des Red-Bull-Junioren glaubt. Die Aufgabe seines Teams sei es nun, Kwjat mit einem konkurrenzfähigen Auto zu versorgen und ihn mental zu unterstützen. "Er muss die schwierige Phase überstehen, aber ich bin überzeugt, dass er mit einem Lächeln zurückkommen wird", so der Österreicher.

Am Freitag gab es für Toro Rosso bis jetzt jedoch nicht viel Grund zum Lächeln - aber auch noch kein Grund zur Sorge. Carlos Sainz landete auf Rang zehn und hatte keine großen Probleme, Kwjat wurde 14. und muss sich vor allem noch um das Setup Gedanken machen. "Aber dafür sind Freitage ja da", sagt er. Seine Ausritte haben heute noch nicht viel Schaden verursacht, doch ab morgen darf er sich so etwas wohl nicht mehr erlauben.

Kwjat weiß, dass er Ergebnisse liefern muss, denn bei Red Bull ist kein Platz für Schwäche. Das musste er bereits erfahren, als er im Schwesterteam Platz für Max Verstappen machen musste und degradiert wurde. Eine weitere Degradierung käme dem Formel-1-Aus bei den Bullen gleich, denn von hinten scharrt etwa Junior Pierre Gasly mit den Hufen, der ebenfalls auf eine Chance in der Königsklasse hofft.

Will Kwjat nicht für den Franzosen Platz machen müssen, dann sollten Fehler wie heute im Training die Ausnahme bleiben. Teamchef Franz Tost möchte jedenfalls noch keine Garantie abgeben, dass der Russe auch im kommenden Jahr zum Aufgebot gehört. "Wir sind erst sechs Rennen gefahren, und die Entscheidung wird von Red Bull am Ende der Saison gefällt."