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Trophäenfieber: Sergio Perez will Podestplatz bald nachholen

Durch die teaminterne Kollision ist Force India in Baku eine große Chance verlorengegangen: Wird das ersehnte Podium in Spielberg nun nachgeholt?

(Motorsport-Total.com) - Die teaminterne Kollision von Baku mag für Force India im ersten Moment ärgerlich gewesen sein, weil dem Team damit ein mögliches gutes Ergebnis inklusive eines sehr wahrscheinlichen Podestplatzes durch die Lappen gegangen ist, doch die Aktion zwischen Sergio Perez und Esteban Ocon hat noch viel mehr kaputtgemacht, als man meinen könnte.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez zieht die positiven Lehren aus dem Baku-Wochenende Zoom

Zum einen scheint die gute Atmosphäre im Team in Gefahr zu geraten. Im Gegensatz zu den Vorkommnissen von Kanada telefonierten die beiden Piloten im Anschluss nämlich nicht miteinander, doch vor allem das große Gesamtbild in der WM hat dadurch einen Knacks bekommen. Zwar liegt man in der Konstrukteurs-Wertung noch komfortabel vor Williams auf Rang vier, doch die Briten rücken näher.

Denn während Perez und Ocon Punkte liegen ließen, staubte Lance Stroll einen unerwarteten Podestplatz ab. Nicht nur dass er dadurch 15 Zähler holte, er dürfte damit sicherlich auch sein Selbstvertrauen nach dem schwachen Saisonstart gesteigert haben. Noch hat Williams 42 Zähler Rückstand, doch bei Force India weiß man um die Kraft des Traditionsrennstalls. "Williams war zuletzt wirklich stark", meint Perez und sieht die Konkurrenz vor allem im Qualifying noch eine Nasenlänge voraus.

Zuverlässigkeitsrekord adé

Auch für die eigenen Ambitionen hat Perez vor zwei Wochen viel liegenlassen. Aktuell liegt er nämlich nur einen Zähler hinter Max Verstappen (Red Bull) auf Rang sieben. "Ich lag vor ihm, bevor er ausschied. Von daher gab es für mich durchaus das Potenzial, noch besser dazustehen", meint der Mexikaner. "Wir waren aus eigener Kraft Dritter, bevor wir Probleme bekamen, die nicht in meiner Hand lagen."

Zudem zerstörte der Crash Perez' Chancen auf einen wichtigen Rekord: Sein Aus in Baku war nämlich die erste Nicht-Zielankunft seit dem Hungaroring 2015. Das macht 37 Grands Prix in Folge, in denen der Force-India-Pilot immer ins Ziel gekommen ist. Auf den Rekord von Nick Heidfeld (41) fehlten ihm somit nur noch vier Rennen. Zwar sollte man meinen, dass das nur eine Randnotiz ist, doch laut Perez hat die Zahl schon eine Bedeutung.

Sergio Perez, Max Verstappen

Perez hätte in der WM-Wertung vor Verstappen liegen können Zoom

"Das interessiert mich schon, weil es ein großartiger Rekord ist, den ein Team haben kann", sagt er. "Auch für einen Fahrer gilt das, weil es bedeutet, dass du ins Ziel kommst. Das heißt, dass man im Team eine großartige Zuverlässigkeit hat. Aber so ist es nun einmal. Du musst weitergehen. Glücklicherweise hat man in der Formel 1 in der Regel aller 14 Tage ein Rennen."

Klappt es bald mit dem Podest?

Zwar ist die Serie zerstört, dennoch ist sie eben für Force India ein Fingerzeig. Für die Inder war es nämlich auch der erste Ausfall der Saison. Esteban Ocon kam bislang immer ins Ziel und gibt damit ein gutes Zeichen für die kommenden Rennen. In Spielberg möchte Perez die Serie einfach von neuem beginnen und hofft, dass der Ausfall nur eine einmalige Sache war.

Sollte ihm das auf dem Red-Bull-Ring gelingen, springt wahrscheinlich wieder ein starkes Ergebnis heraus. Das Layout liegt dem VJM10 durchaus, wie die erste Startreihe im vergangenen Jahr gezeigt hat. "Wir wissen, dass wir auf dieser Strecke sehr konkurrenzfähig sein können", meint "Checo". Trotzdem rechnet Perez erst einmal nicht damit, dass man sich wieder in eine so gute Ausgangslage wie in Baku wird bringen können.

"Wir können stark sein, aber ich gehe nicht davon aus, dass wir so nah an den Führenden sein können, wie wir es in Baku waren. Wir sollten aber um die Spitze des Mittelfeldes kämpfen können." Und sollte das regelmäßig gelingen, dann ist der ersehnte Podestplatz, den es in diesem Jahr noch nicht gab, nur eine Frage der Zeit. "Hoffentlich können wir früher oder später auf das Podium kommen", so Perez. "Wir kommen näher und näher, von daher hoffentlich bald."