• 13.11.2003 17:12

  • von Marco Helgert

Tracy: Zu alt für einen Formel-1-Einstieg

Paul Tracy, CART-Meister der diesjährigen Saison, ist nicht verbittert, dass er es nicht in die Formel 1 geschafft hat

(Motorsport-Total.com) - Nach 13 Jahren hat es Paul Tracy in diesem Jahr endlich geschafft, die CART-Serie als Meister abzuschließen. Der heute 34-Jährige richtet seine Augen auch in Zukunft auf diese Meisterschaft aus ? wenn sie denn den Winter überleben sollte, denn finanziell war das Jahr für die CART ein Desaster. Dennoch: Tracy fühlt sich der CART-Serie verbunden und möchte seine Karriere dort fortsetzen.

Titel-Bild zur News: Paul Tracy - CART-Champion 2003

Paul Tracy gehört zu den Schwerverdienern in der CART-Serie

Ende 1994 durfte der Kanadier in Jerez de la Frontera einen Benetton testen, doch zu einem Wechsel in die Formel 1 reichte es nie. Zumindest finanziell bereut er den verpassten Wechsel keineswegs: "Ich bin in der ChampCar in einer Spitzenposition in Sachen Gehalt", erklärte er in einem Interview mit der 'Auto Bild motorsport'. "Ich glaube nicht, dass ich in der Formel 1 mehr verdienen würde."

Für einen nachträglichen Wechsel fühlt sich Tracy jedoch nicht mehr gewachsen: "Heute bin ich eh zu alt, um noch zu wechseln. Wenn ich noch Mitte zwanzig wäre, dann würde ich mir darüber Gedanken machen", erklärte der Kanadier, der sich nicht erklären kann, warum so wenig US-Amerikaner eine Chance in der Formel 1 erhalten.

"Ich weiß es nicht, aber ich denke, meine Kollegen und ich sind nicht schlechter als die Fahrer in der Formel 1", so Tracy. "Einige Fahrer aus der Formel 1 sind schon in die USA gegangen. Und dominiert hat hier noch keiner von ihnen. Ich weiß nicht, warum einige Europäer die Einstellung haben, dass man nach einigen Jahren US-Rennsport nicht mehr für die Formel 1 geeignet ist."

Substantielle Unterschiede zwischen der Formel 1 und der ChampCar lassen sich nach Tracy ohnehin nicht finden. Auch sei die Formel 1 nicht arrogant oder exklusiv. "Das ist das Image, das sie erzeugen wollen. Die Fahrer selbst sind nicht so", ist sich Tracy sicher. "Aber so wird es eben vermarktet. Die Fans haben nirgendwo Zutritt, die Tickets sind sehr teuer."