• 12.11.2003 13:12

  • von Marco Helgert

Manning: Mir wurde nie eine Chance gegeben

Darren Manning war drei Jahre lang Testfahrer für BAR-Honda, doch er durfte nie zeigen, zu welchen Leistungen er fähig ist

(Motorsport-Total.com) - Darren Manning, Englands große Nachwuchshoffnung, sollte in die Fußstapfen eines Damon Hill oder Nigel Mansell treten, doch eine echte Chance, in die Formel 1 einzusteigen, bekam er nie. Der heute 28-Jährige überzeugte bereits in der britischen Formel-3-Meisterschaft, doch er konnte nie genügend Geld auftreiben, um ernsthaft nach dem Titelpokal zu greifen. Er wechselte in die japanische Formel-3-Serie, dort bekam er die nötige Unterstützung.

Titel-Bild zur News: Darren Manning

Darren Manning fuhr hauptsächlich Rennsimulationen für BAR-Honda

Im Fernen Osten schlug dann Mannings große Stunde. 1999 eroberte er den Meistertitel, und im Einladungsrennen in Macau trumpfte er richtig auf: Er führte jede Runde beider Läufe an ? seit Ayrton Senna hat dies kein Fahrer mehr erreicht. Das folgende Rennen in Korea gewann er ebenfalls überzeugend. Der junge Engländer war bereit für höhere Aufgaben.

Im Jahr 2000 wurde er von BAR-Honda als Testfahrer engagiert, eine Beziehung, die bis 2002 anhalten sollte. Zeitgleich versuchte er sich in der Formel 3000, doch der Durchbruch gelang ihm dort nie. In diesem Jahr wechselte er nun die Richtung. Mit Hilfe des britischen Automobilklubs (RAC) wechselte er zu 'Walker Racing' in die CART-Serie.

Das Jahr verlief prächtig für Manning, hinter Sebastian Bourdais wurde er zweitbester Neuling der Serie. Im nächsten Jahr wird er sich noch weiter von der Formel 1 entfernen, wenn er für das Team von Chip Ganassi in der IRL fahren wird. Doch für Manning ist die Formel 1 auch zuvor verschlossen geblieben, gute Erinnerungen an seine Testfahrerzeit bei BAR-Honda sind Mangelware.

"Ich bin direkt aus der Formel 3 gekommen und hatte wenig Geld, es war meine erste große Chance", so Manning. "Wenn man erst den Faktor des Neuen überwunden hat, dann kann es zuweilen frustrierend sein. Es wird einem nie die Chance gegeben, im Qualifying-Trim zu fahren. Wenn ich gefahren bin, dann nur mit vollen Tanks."

"Es war hart", gesteht der 28-Jährige, der sich so um die Chance gebracht fühlte, zeigen zu können, zu was er fähig ist. "Egal wie viel man bettelte, sie (die anderen Fahrer; Anm. d. Red.) bekamen immer eine Vorzugsbehandlung." Dennoch sei die Zeit als Formel-1-Testfahrer nicht vergebens gewesen: "Es hat mich eine Menge gelehrt."

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