Toyota wird nicht von Japan aus ferngesteuert

Obwohl der Vorstand des Toyota-Konzerns das Formel-1-Budget in Japan absegnet, werden die Entscheidungen in Köln getroffen

(Motorsport-Total.com) - 350 Millionen Euro stellt der Toyota-Konzern angeblich pro Jahr für die Formel 1 zur Verfügung. Doch selbst wenn der Vorstand in Japan schlussendlich oberste Entscheidungsinstanz ist, werden die Entscheidungen im Tagesgeschäft in Köln getroffen. Dies behaupten zumindest die Verantwortlichen des Rennstalls.

Titel-Bild zur News: John Howett

Laut John Howett werden alle wichtigen Entscheidungen in Köln getroffen

"Wir haben ziemlich viel Autonomie. Japan kontrolliert uns nicht", erklärte John Howett, Präsident der Motorsportabteilung von Toyota. "Auf der operativen Seite können wir mit dem uns zur Verfügung stehenden Budget tun, was wir wollen." Allerdings ist bekannt, dass in Köln sehr wohl die Richtung vorgegeben wird, der Vorstand in Japan aber jede einzelne Entscheidung absegnet.#w1#

Bindeglied zwischen den Toyota-Europäern und -Japanern ist Tsutomu Tomita, Teamchef in Köln und gleichzeitig Vorstandsmitglied des Konzerns. Howett: "Er gibt mir Ratschläge. Er versteht, was Toyota aus Firmensicht in die Formel 1 investieren kann und was nicht. Toyota ist ein passionierter Ingenieurskonzern. Wir haben eine Menge Freiheiten."

Allerdings schaltet sich der Vorstand gerne ein, wenn es mit dem Erfolg nicht stimmt. So mussten zum Beispiel Anfang dieses Jahres viele hochrangige Mitarbeiter des Formel-1-Teams zum Rapport nach Japan, um die schlechten Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit zu rechtfertigen. Mit dem ersten Podium in der Teamgeschichte zog Jarno Trulli in Malaysia allerdings die Köpfe seiner Chefs aus der Schlinge...