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  • 06.08.2001 17:37

  • von Fabian Hust

Toyota möchte sich Respekt verschaffen

Toyota-Teamchef Ove Andersson möchte sich im ersten Jahr in der Formel 1 Anerkennung verschaffen

(Motorsport-Total.com) - Die Parallelen sind nicht zu übersehen. Als Teamchef Craig Pollock das BAR-Team ins Leben rief, da hatte er zunächst nur ein Ziel, er wollte sich in der Formel 1 Respekt verschaffen. Ove Andersson, der als Teamchef das Debüt der Japaner in der Formel 1 leitet, hat das gleiche Ziel: "Ich möchte, dass am Ende des Jahres jeder auf Toyota zurückschaut und sagt 'nun, sie sind als Neulinge gekommen und wir denken, dass sie gut gearbeitet haben'", wird Andersson von 'Reuters' zitiert.

Titel-Bild zur News: Ove Andersson

Ove Andersson kämpft gegen den kalten Wind, der ihm entgegenbläst

Toyota macht bisher keine guten Schlagzeilen. Zuerst warb man Gustav Brunner von Minardi ab, dann möchte man sich nicht an das Testverbot im Winter halten und dann sind da auch noch die mehr als mäßigen Testzeiten. Doch zumindest in Sachen Testverbot sind die negativen Schlagzeilen nur auf die Konkurrenz zurückzuführen, die die Japaner dazu zwingen möchte, im Winter nicht zu testen, dabei ist es Toyota formal erlaubt, da man sich erst am 1. Januar 2002 in die Starterliste eintragen wird und damit man sich im November und Dezember noch nicht an das Reglement halten muss.

Bei Minardi war der Ärger über den Weggang Gustav Brunners wohl noch nicht ganz verflogen, denn Teamchef Paul Stoddart forderte in Hockenheim sogar, dass man die Einschreibung Toyotas verweigert, wenn sich die Japaner nicht an das Testverbot halten. Bridgestone befürchtet, dass Michelin sich durch die zwei Testmonate einen Wissensvorsprung holt, auch wenn die Franzosen hoch und heilig versprechen, keine Entwicklungsreifen einzusetzen.

Während die Teams Toyota nicht mit offenen Armen empfangen, hat die FIA Toyota erlaubt, im Winter zu testen - warum auch nicht. Nur das Motorhome musste man aus dem Formel-1-Fahrerlager entfernen. Jetzt steht es eben ein paar Meter entfernt im Lager der Formel 3000. Alles kleine aber feine politische Spielchen, die Ove Andersson verständlicher Weise als kühlen Wind empfindet, dem ihm von den anderen Teams entgegenbläst.

Eine weitere Anschuldigung, Toyota würde zu aggressiv Leute von der Konkurrenz abwerben, lässt der Schwede nicht gelten: "Kompletter Schwachsinn. Was hat denn Craig Pollock getan, als er sein Team ins Leben rief? Hat er sich bei anderen Teams umgesehen oder nicht? Was hat Ron Dennis mit Adrian Newey getan, als er ihn von Williams wegholte?"

Andersson ist sich sicher, dass man sich nächstes Jahr für die Rennen qualifizieren wird und nicht an der 107-Prozent-Hürde scheitert. Aber man wird die Kurse kennen lernen müssen und alle Dinge, die mit der Formel 1 in Verbindung stehen: "Ich denke, jeder muss uns ein paar Jahre geben", bitte Andersson um Geduld, denn vom sich gerade qualifizieren können bis zur ersten Startreihe sei es ein langer Weg.

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