Toto Wolff: Grand Prix gucken mit F1-App macht mir keinen Spaß

Toto Wolff wurde in Imola in die Zuschauerrolle gedrängt, doch den Grand Prix nur über die App zu verfolgen, das hat dem Österreicher keinen Spaß gemacht

(Motorsport-Total.com) - Jeder hat andere Vorlieben, wie er ein Formel-1-Rennen verfolgt. Die einen wollen sich einfach nur am Bildschirm berieseln lassen und schauen, was dort so passiert. Die anderen haben nebenher noch das Livetiming oder die F1-App offen, um die Zeiten aller Fahrer genau im Blick zu behalten, und wiederum andere benötigen die kompletten Daten mit allem Drum und Dran.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Toto Wolff

Wenn er den vollen Überblick hat, gefällt es Toto Wolff besser Zoom

Zu letzteren gehört Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Doch beim Formel-1-Rennen in Imola musste sich der Österreicher umgewöhnen und auf die Daten verzichten. Stattdessen konnte er nur wie jeder andere Fan auch, die Zeiten aus dem Livetiming ablesen, was aber überhaupt nicht sein Fall ist.

Denn Wolff hatte den Grand Prix in der Emilia-Romagna aus familiären Gründen auslassen müssen. Stattdessen war er in die USA gereist, um der Abschlussfeier seines Sohnes Benedict aus erster Ehe beizuwohnen, der sein Studium an der University of Southern California beendet hatte.

"Es stand für mich immer fest, dass ich Imola wegen des Uni-Abschlusses meines Sohnes verpassen würde", sagt Wolff. "Der akademische Werdegang in meiner Familie ist eher überschaubar, deshalb ist es das erste Mal, dass jemand tatsächlich einen Abschluss macht - und das auch noch mit Auszeichnung. Das war ein stolzer Vater-Moment."

Dafür nahm er es auch in Kauf, in Imola nicht bei seinem Team zu sein - zum zweiten Mal in diesem Jahr nach dem Japan-Rennen. Zum ersten Mal war er dabei aber auch vollständig von seinem Team abgekapselt und musste den Grand Prix als reiner Zuschauer verfolgen.


Aufgrund der Zeitverschiebung von neun Stunden fand der Start des Rennens für ihn dabei aber um 6 Uhr morgens statt. "Man sitzt dann zu den seltsamsten Zeiten an der US-Westküste vor dem Timing, und das sorgt dafür, dass man sich noch distanzierter fühlt", sagt er.

Emotional sei er "natürlich voll dabei" gewesen, aber "das Ganze nur über Livetiming und die F1-App zu verfolgen, ist für mich definitiv nichts, was ich wirklich genieße."

Zum Genießen dürfte für ihn auch das Rennen selbst nicht gewesen sein. George Russell kam trotz Startplatz drei nur auf Rang sieben ins Ziel, Andrea Kimi Antonelli schied mit einem Defekt vorzeitig aus.