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  • 04.04.2010 09:29

  • von Fabian Hust

Tost: Warum Schumacher nicht mehr überlegen ist

Der Toro Rosso-Teamchef über die Geduld, die man mit jungen Fahrern haben muss, und den Kampf, der für Schumacher beim Comeback härter geworden ist

(Motorsport-Total.com) - Franz Tost ist wohl einer der strengsten Teamchefs im Fahrerlager. Der Österreicher hat mit Sébastien Buemi und Jaime Alguersuari die jüngste Fahrerpaarung, mit der er noch Geduld haben muss. Seiner Meinung nach benötigt ein Neuling rund anderthalb Jahre, bis er in der Formel 1 das volle Potenzial abrufen und die gröbsten Fehler abstellen kann. Hier liegt man laut Tost voll im Plan.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi, Franz Tost (Teamchef)

Franz Tost weiß, mit jungen Fahrern wie Sébastien Buemi braucht man Geduld

Der erst 20-jährige Alguersuari holt auf seinen 21-jährigen Schweizer Teamkollegen auf: "Alguersuari ist drei bis fünf Zehntel langsamer als Buemi", so Tost im Interview mit 'auto motor und sport'. "Für ihn sind die meisten Strecken noch neu. Aber wir merken, wie er Buemi langsam näherkommt." Man würde jedenfalls träumen, würde man glauben, dass junge Fahrer auf Anhieb vorne mitfahren.#w1#

Dank der ausführlichen Telemetrie und eines großen personellen Umfeldes könne man den Fahrern in der modernen Formel 1 wesentlich mehr Werkzeuge zum Lernen an die Hand geben. "Aber es liegt immer noch am Fahrer selbst, etwas daraus zu machen", so Tost. Gerade der Umgang mit den Reifen sei der Schlüssel zum Erfolg.

Michael Schumacher habe es bei seinem Comeback zwar nicht mit besser vorbereiteten Fahrern zu tun, aber er könne seinen Willen, härter zu arbeiten als einige der Konkurrenten, nicht mehr nutzen: "Der Michael findet heute nicht mehr die Bedingungen vor wie zu seiner Ferrari-Zeit. Da konnte er mit seiner Klasse alle diese Vorteile für sich nutzen."

Zudem gebe es Einheitsreifen und damit keinen Reifenhersteller mehr, der auf die Wünsche des Superstars eingehen kann. Und es gebe nicht mehr nur ein Team, das alle technischen Möglichkeiten hat. In seinen Augen ist der 41-Jährige nicht schlechter als früher: "Gib ihm die Privilegien von damals, und er wird sie wieder optimal für sich umsetzen."