Horner nimmt Newey in Schutz

Red-Bull-Teamchef Christian Horner macht seinem Stardesigner Adrian Newey wegen der anfälligen Zuverlässigkeit keinen Vorwurf

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und Red Bull waren bisher die klar schnellste Kombination dieser Formel-1-Saison, doch die Zuverlässigkeit scheint die Achillesferse des RB6 zu sein. In Bahrain fiel Vettel durch eine defekte Zündkerze vom ersten auf den vierten Platz zurück, in Australien kostete ihm der Radträger einen sicheren Sieg und auch in Malaysia ereigneten sich in den Trainings schon mehrere kleine Probleme.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner hofft heute in Malaysia auf den ersten Saisonsieg

Viele Experten sind der Meinung, dass die mangelhafte Zuverlässigkeit eine Konsequenz des aggressiven Fahrzeugdesigns sein, für das Adrian Newey hauptverantwortlich ist. Red Bull hat sich im vergangenen Sommer von Geoff Willis getrennt, der in den vergangenen Jahren als Neweys rechte Hand galt und den genialen Ideen die nötige Zuverlässigkeit einimpfte. Jetzt ist Willis weg - und Neweys Auto geht erschreckend regelmäßig kaputt.#w1#

Doch Christian Horner nimmt seinen Designer in Schutz: "Adrian entwickelt keine Radmuttern und auch keine Zündkerzen", hält der Red-Bull-Teamchef fest. "Diese Dinge haben nichts mit der Aerodynamik zu tun, sondern es waren ganz einfache Defekte. Adrian ist vielleicht einer der kreativsten Designer der Formel-1-Geschichte und er hat hohe Standards. Er treibt seine Leute an und wir haben eine sehr starke Gruppe, die um ihn herum arbeitet."

"Die Wahrheit ist", fügt er an, "dass wir im Vorjahr die letzten drei Rennen gewonnen haben. Wir hatten eine gute Chassiszuverlässigkeit und wir hätten auch die ersten zwei Rennen dieser Saison gewinnen sollen. Es war frustrierend, dass wir nicht das Maximum herausgeholt haben, aber es ist ein langes Jahr und das Ermutigendste ist, dass wir ein schnelles Auto haben. Mir ist es lieber, ein schnelles Auto zuverlässig zu machen als ein zuverlässiges Auto schnell."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Malaysia


Allerdings steht Red Bull in der Weltmeisterschaft bereits ein wenig unter Druck - eine weitere Pleite kann sich Vettel heute in Malaysia wohl nicht erlauben. Das weiß Horner, fügt aber an: "Wir sind zuversichtlich, beide Autos ins Ziel zu bringen. Druck ist immer da, aber den machen wir uns selbst - und die Weltmeisterschaft ist noch lange nicht vorbei. Wichtig ist wie gesagt, dass wir heute mit beiden Autos ins Ziel kommen."