• 02.04.2010 19:21

  • von Fabian Hust

Alguersuari und die "Fahrstunde" mit Schumacher

Jaime Alguersuari berichtet von seinem rundenlangen Duell mit Michael Schumacher beim Großen Preis von Australien

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Australien konnte Jaime Alguersuari Michael Schumacher 36 Runden hinter sich halten. Doch dann leistete sich der Spanier einen kleinen Fehler und der Mercedes-Pilot kam am Toro Rosso-Piloten vorbei und sicherte sich damit den zehnten Rang sowie den letzten WM-Zähler.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari konnte Schumacher rundenlang hinter sich halten

"Er hat von Michael Schumacher eine interessante Lektion gelernt, als dass er dich überholt, wenn man nur eine Zehntelsekunde die Konzentration verliert", analysierte Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko im Anschluss des Rennens in der Pressemitteilung des Teams gewohnt direkt und kritisch.#w1#

Der junge Rennfahrer ist dieser Tage ein gefragter Mann, denn die Reporter wollen wissen, wie der Zweikampf mit dem erfolgreichsten Formel-1-Fahrer aller Zeiten aus seiner Sicht gelaufen ist: "Ich hab viele Nachrichten von meinen Freunden bekommen. Die waren begeistert", so Alguersuari gegenüber der 'Bild'-Zeitung, der sich selbst nicht einmal die Aufnahmen angeschaut hat.

Schumacher habe "jede Runde" angegriffen, den Druck die ganze Zeit über aufrechterhalten: "Das war wie ein Duell im Kart. Als er dann an mir vorbei ist, haben sich sogar unsere Räder kurz berührt. Es war ein harter Zweikampf, aber total fair von ihm geführt."

Die Aussage Schumachers, er sei noch ein wenig "eingerostet", kann Alguersuari nicht nachvollziehen: "Für mich war es wie eine Fahrstunde. Jetzt weiß ich, wie man Rennen fährt. Gegen Schumacher konnte ich endlich mal richtig mit einem anderen Piloten kämpfen."

In diesem Moment sei es dem 20-Jährigen jedoch egal gewesen, welcher Fahrer in dem Auto hinter ihm fuhr. Vielmehr dürfe man als Fahrer nicht zu oft in den Rückspiegel schauen und müsse seinen eigenen Rhythmus halten: "Aber dass da einer hinter mir ist, der mit allen Wassern gewaschen ist, habe ich natürlich schon gemerkt."

Als Michael Schumacher 1991 in der Formel 1 einstieg, da bekam Alguersuari als Einjähriger sein "erstes Spielzeug ins Bett" gereicht. Gerade diese langjährige Motivation Schumachers imponiert dem jungen Rennfahrer: "Diese Leidenschaft macht ihn einmalig. So möchte ich auch sein."