Brawn widerspricht Schumacher

Michael Schumacher behauptet, mit dem Mercedes MGP W01 sei das Überholen besonders schwierig, Ross Brawn sieht das aber anders

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher wurde nach dem Grand Prix von Australien oft gefragt, wie es sein kann, dass ein siebenfacher Weltmeister im Mercedes-Silberpfeil mit den frischeren Reifen nicht am jüngsten Formel-1-Piloten im Toro Rosso vorbeikommt. Denn der Deutsche gewann das Duell mit Jaime Alguersuari zwar, musste sich vor dem entscheidenden Überholmanöver aber rundenlang narren lassen.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn und Michael Schumacher

Mercedes-Teamchef Ross Brawn im Gespräch mit Michael Schumacher

"Unser Auto hat ein Problem, wenn es anderen hinterherfährt", versuchte Schumacher bei seiner Ankunft in Malaysia zu erklären. "Es ist aerodynamisch sehr empfindlich. Es ist uns fast unmöglich, andere zu überholen. Das hat auch Nico erlebt. Da sind andere einfach besser." Sprich: In den Turbulenzen eines Vordermannes reißt der Luftstrom auf den Mercedes-Frontflügel offenbar noch stärker ab als bei der Konkurrenz.#w1#

Doch Teamchef Ross Brawn, der zugibt, dass der unter seiner Regie entstandene MGP W01 derzeit nicht konkurrenzfähig ist, lässt diese Darstellung nicht gelten: "Wenn wir demnächst mehr Performance haben, dann wird das Überholen für Michael und Nico leichter. Es geht einzig um die Performance. Dass unser Auto empfindlicher ist als andere, würde ich nicht sagen", so der Brite zur 'Bild'-Zeitung.

Heute lief es für Schumacher und Rosberg gar nicht schlecht, die beiden belegten am Freitag in Malaysia die Positionen fünf und drei. Rückstand auf Lewis Hamilton im McLaren: 0,268 beziehungsweise 0,499 Sekunden. Aber: "Wo wir stehen, ist heute schwer abzuschätzen", sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug und fügt an: "Wir sind sicher noch nicht ganz gut."