Sauber: F-Schacht-System vor Rennpremiere?

Kamui Kobayashi kratzt in Malaysia schon an den Top 10 - F-Schacht-System könnte im Rennen erstmals zum Einsatz kommen

(Motorsport-Total.com) - Je ein kleiner Ausritt von Kamui Kobayashi und Pedro de la Rosa in 180 Trainingsminuten, produktive Arbeiten an technischer Front und am Ende die Positionen elf und 13: Für das Sauber-Team verlief der erste Trainingstag in Sepang nach den ernüchternden Grands Prix von Bahrain und Australien recht ermutigend.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi kratzte im heutigen Training immerhin an den Top 10

"Das Auto ist anscheinend besser als zuletzt in Melbourne, aber es ist klar, dass wir weiterhin hart arbeiten müssen, um schneller zu werden", berichtet Kobayashi, dessen Rückstand auf die Spitze am Nachmittag 1,843 Sekunden betrug. Teamkollege de la Rosa pflichtet bei: "Bezüglich der Balance bin ich zufriedener mit dem Auto als in Australien, und ich genieße die schnellen Kurven des Sepang-Circuit sehr. Aber wie dem auch sei: Wir müssen schneller werden."#w1#

Tests mit dem F-Schacht-System

"Es war ein wirklich positiver Freitag, weil wir produktiv testen und verschiedene Dinge ausprobieren konnten, inklusive des neuen Heckflügelsystems", so der Spanier. Damit meint er Saubers Variante von McLarens F-Schacht-System, die am Freitagmorgen in Melbourne erstmals getestet und dann wieder verworfen wurde. Heute kam die Innovation, die mehr Höchstgeschwindigkeit bringen soll, in beiden Sessions zum Einsatz.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Malaysia


Ob es am Sonntag auch zur Rennpremiere kommen wird, steht noch nicht fest: "Wir haben heute in beiden Trainings verschiedene Konfigurationen unseres neuen Heckflügels getestet. Wir werden die Daten nun hier an der Strecke wie auch in der Fabrik in Hinwil auswerten, um dann über die nächsten Schritte zu entscheiden", erklärt Technikchef Willy Rampf, der eigentlich am 1. April an James Key übergeben hätte sollen, aber offenbar nach wie vor im Amt ist.

Rampf ist mit dem Verlauf der beiden Auftaktsessions zufrieden: "Zur Rennvorbereitung haben wir Dauerläufe mit den weicheren Reifen gemacht, um deren Verhalten bei schwerem Fahrzeug in Kombination mit der sehr hohen Asphalttemperatur zu analysieren", erklärt der Deutsche und bilanziert: "Es war insgesamt ein produktiver Tag ohne technische Probleme. Wir konnten unser gesamtes Programm abarbeiten."

Kobayashi erwartet Hitzeschlacht

Kobayashi fügt an: "Für mich ist es gut, dass ich die Strecke hier so gut kenne - das macht es einfacher. Während der Fahrt ist die Hitze ja kein Thema, aber wenn man im Auto sitzt und in der Garage wartet, wird man fast gegrillt. Am Nachmittag war der Asphalt mit 50 Grad wirklich richtig heiß, und das ist natürlich heftig für die Reifen. Aber es war vielleicht eine nützliche Erfahrung, denn schließlich finden Qualifying und Rennen auch am Nachmittag statt."

"Massa und Webber werden morgen vordringen, dann sieht alles wieder anders aus." Peter Sauber

Teamchef Peter Sauber will dem Aufwärtstrend, den man anhand der Positionen im Vergleich zu Bahrain und Australien vermuten könnte, allerdings nicht überbewerten: "Massa und Webber werden morgen vordringen, dann sieht alles wieder anders aus. Ich erwarte auch mehr von den beiden Williams. Dies ist ein Freitag und damit mit Vorsicht zu genießen", wird der Schweizer von 'Speedweek' zitiert.

"Die Plätze sind den Umständen entsprechend, aber die Rangliste zeigt nicht das wahre Bild", so Sauber. "Wir sind generell zu langsam, und ich sehe keinen Grund, warum wir hier konkurrenzfähiger sein sollten als an den ersten beiden Wochenenden. Natürlich gibt es Verbesserungen - das Verständnis zwischen den Piloten und den Ingenieuren wird immer besser. Wenn wir heute etwas besser aussehen, dann spielt das schon eine Rolle."