Toro Rosso: Teamumbau noch immer nicht abgeschlossen

Toro Rosso ist ins hintere Mittelfeld zurückgefallen, weil man das Auto nun selbst konstruieren muss - Teamchef Tost über die langwierige Umstrukturierung

(Motorsport-Total.com) - 2007 war Toro Rosso das Sensationsteam der Formel 1. Vor Red Bull gelang den "kleinen Bullen" der erste Grand-Prix-Sieg durch Sebastian Vettel in Monza. Das Geheimnis: Ein großartiges Team mit Mitbesitzer Gerhard Berger, Teamchef Franz Tost, Technikchef Giorgio Ascanelli und Pilot Vettel als Eckpfeiler, sowie der Ferrari-Motor, der dem Renault-Aggregat im Heck des A-Teams überlegen war. Zudem konnte man auf das technische Know-how von Adrian Newey und Red Bull Technology zurückgreifen.

Titel-Bild zur News: Franz Tost (Teamchef)

Ex-Erfolgsarchitekt Tost lässt Toro Rosso auch in harten Zeiten nicht im Stich

Inzwischen ist das einstige Sensationsteam auseinander gebrochen: Teambesitzer Dietrich Mateschitz legte den Fokus klar auf das A-Team, wo Vettel um den WM-Titel kämpft fährt, Berger ist nach der Saison 2007 wegen mangelnder Perspektiven ausgestiegen.

Außerdem nahm eine gravierende Umstrukturierung die Kapazitäten des Teams aus Faenza in Anspruch: Seit 2010 muss man mit einem eigenständig konstruierten Auto antreten. Dadurch ist die Nabelschnur nach Milton Keynes endgültig durchschnitten, Technikchef Ascanelli musste im Vorjahr seine Verantwortung an der Rennstrecke vernachlässigen, weil die Umstrukturierung so viel Zeit und Energie in Anspruch nahm. Mit geringen Mitteln versucht man nun, gegen die Konkurrenz zu bestehen.

Teamchef Tost bestätigt nun, dass der Umbau des Teams noch immer nicht abgeschlossen ist: "Wir arbeiten immer noch an der Infrastruktur von Toro Rosso und holen neue Mitarbeiter - die Zahl wird sich in den nächsten Monaten weiter vergrößern. Seit dem ersten September diesen Jahres arbeiten wir in der Aerodynamikabteilung in zwei Schickten, das Gleiche gilt für die Produktion. Wir sind also soweit im Zeitplan und ich denke, dass wir am richtigen Weg sind."