Toro Rosso: Kehren neue Besen gut?

Die Welle an neuen Personalentscheidungen schwappt auch zu Toro Rosso über - Schafft das Team mit James Key, Steve Nielsen & Co. den Angriff auf Platz sechs?

(Motorsport-Total.com) - Zwar war die Umstrukturierung bei Mercedes ein weitaus stärker beachteter Prozess, doch das bedeutet nicht, dass bei anderen Teams nicht auch Ähnliches praktiziert wurde. Auch etwas weiter hinten im Feld haben sich die Rennställe mit Personalrochaden auf die neue Saison eingestellt. Bei Toro Rosso wurden beispielsweise ebenfalls viele Schlüsselpositionen neu besetzt. Am einflussreichsten war natürlich die Verpflichtung von Technikchef James Key für den Italiener Giorgio Ascanelli, die bereits 2012 von statten ging.

Titel-Bild zur News: James Key

James Keys wache Augen beobachten den Fortschritt bei Toro Rosso Zoom

Da sich Key unter anderem für den letztjährigen Sauber-Boliden verantwortlich zeigte, ruhen im Team natürlich große Hoffnungen auf seine Künste und den STR8. "James Key hat beim Auto fantastische Arbeit geleistet - und vor allem mit den Werkzeugen, die er uns gegeben hat", lobt Jean-Eric Vergne bereits vor dem ersten Saisonrennen. Der Franzose möchte endlich einen weiteren Schritt nach vorne, in Richtung Mittelfeld machen: "Ich rechne mit einer starken Saison."

Doch Key ist nicht die einzige Personalie, die für Veränderung im Red-Bull-Juniorteam steht. Neben dem neuen Teammanager Steve Nielsen, der für Gianfranco Fantuzzi von Caterham kam, müssen sich die beiden Fahrer jeweils auf neue Renningenieure einstellen: Marco Matassa ersetzt Riccardo Adami bei Daniel Ricciardo, und Jean-Eric Vergne muss nun mit Phil Charles statt Andrea Landi auskommen. Doch die Zusammenarbeit klappt zwischen den beiden schon ganz gut, wie Vergne erzählt.

"Bei meinem Renningenieur habe ich ein gutes Gefühl - mit ihm läuft es bisher sehr gut", so der 22-Jährige, der glaubt, dass all die Veränderungen ein wenig Zeit brauchen, um zu fruchten: "Es hat sich im Winter schon alles gut eingespielt, obwohl es zu Saisonstart natürlich vorkommen kann, dass sich ein paar kleine Fehler einschleichen - das ist wahrscheinlich normal. Ich glaube aber, dass wir im Winter gute Arbeit geleistet haben, um diese Fehler auszuräumen." (Formel-1-Tippspiel: Bei jedem Grand Prix F1-Tickets gewinnen!)

Dass nicht alles von jetzt auf gleich funktionieren kann, weiß auch sein Teamkollege Daniel Ricciardo. Doch der Australier hat Geduld: "Es braucht etwas Zeit, bis alles perfekt ineinandergreift und jeder versteht, wie der andere arbeitet", erklärt der 23-Jährige. "Es ist eine Art Neustart für einen Großteil des Teams, beim Testen haben wir Tag für Tag Fortschritte gemacht. Wenn das alles einmal sitzt, dann wird sich das nur zu unserem Guten auswirken. Das ist aufregend."


Fotos: Großer Preis von Australien, Pre-Events


"Ich denke, wir mussten einige dieser Änderungen machen, um uns zu verbessern", sagt Ricciardo nach der wenig ruhmreichen Saison 2012, bei der Toro Rosso meistens zwischen Mittel- und Hinterfeld lag. "Wir setzen auf die weniger konservative Herangehensweise, aber ich bin davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist." Ob das ausgegebene Ziel, Platz sechs, mit den neuen Köpfen zu erreichen ist, das wird sich aber erst im Laufe der Saison herausstellen.