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  • 20.01.2004 16:33

  • von Marcus Kollmann

Todt: "Wir sind sehr zufrieden mit Rubens, aber..."

Jean Todt über die Hintergründe der Vertragsverlängerung mit Barrichello und warum man weiter ein Auge auf die jungen Piloten hat

(Motorsport-Total.com) - Für viele Tifosi war die von Ferrari in der letzten Woche offiziell bestätigte Vertragsverlängerung mit Rubens Barrichello um zwei Jahre ein kleiner Schock.

Titel-Bild zur News: Todt und Barrichello

Todt fiel die Vertragsverlängerung mit Barrichello nicht schwer

Hauptsächlich deshalb, weil damit ausgeschlossen ist, dass demnächst andere talentierte Fahrer, denen zuletzt gute Chancen auf das zweite Ferrari-Cockpit nachgesagt wurden, im roten Boliden aus Maranello um WM-Punkte kämpfen werden.

Vertragsverlängerung "eine automatische Entscheidung"

Aus Sicht von Teamchef Jean Todt ist der Entschluss, weiterhin auf die Fahrerpaarung Schumacher/Barrichello zu setzen, "mehr oder weniger eine automatische Entscheidung" gewesen.#w1#

Einen Vorteil hat diese Festlegung nämlich auf jeden Fall. Im Gegensatz zu anderen Teams vermeidet man Spekulationen die sich in einer entscheidenden Phase im Kampf um die Meisterschaft möglicherweise nachteilig auf die Motivation der gesamten Mannschaft auswirken könnten.

Ferrari beobachtet junge Formel-1-Piloten

Warum Todt die Unterschrift unter Barrichellos neuen Vertrag leicht fiel, begründete der Franzose aber auch mit der Leistung des Brasilianers im letzten Jahr und dem großen Anteil den der 31-Jährige am Titelgewinn hatte. "Er ist außergewöhnlich gut gefahren und hat in Silverstone und Suzuka zwei sehr wichtige Rennen gewonnen.

Ferner sei Barrichello jetzt auch "ein viel stärkerer Charakter", was sich darin bemerkbar mache, dass er "auch besser mit dem Druck zurecht kommt" dem er als Teamkollege von Michael Schumacher nun einmal ausgesetzt ist.

Dass Barrichello nicht aus eigenem Antrieb nach einem neuen Team suchte, so wie es einst Eddie Irvine tat, ringt Todt Bewunderung ab. Obwohl der Brasilianer Grund guten Grund zur Freude über die Vertragsverlängerung hat, muss er aber auch zukünftig die Leistung abliefern die man von ihm erwartet und darf er sich keinen Hänger leisten. "Wir sind sehr zufrieden mit Rubens, doch das bedeutet nicht, dass wir kein Auge auf die jungen Formel-1-Piloten und Fahrer in anderen Serien haben", machte Todt eine klare Ansage.

Verlängerung um zwei Jahr mit strategischem Hintergrund

Während viele Formel-1-Fans aber noch angestrengt darüber nachdenken, warum Ferrari Barrichello denn gleich bis Ende 2006 weiter an sich gebunden hat, und sich fragen ob es nicht klüger gewesen wäre nur um ein Jahr zu verlängern, erfolgte diese Entscheidung wohl auch aus strategischen Gründen.

"Michael hat erklärt, dass er sich vorstellen kann noch lange zu fahren, weil er die Formel 1 und Ferrari liebt. Es könnten aber möglicherweise unvorhergesehene Ereignisse eintreten", spielte Todt auf das nicht auszuschließende Szenario eines frühzeitigen Rückzugs Schumachers vor 2006, gleich aus welchem Anlass, an.

In diesem Fall hätte man in Maranello dann zumindest mit Rubens Barrichello einen Fahrer auf den man sich hundertprozentig verlassen kann.

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