• 06.11.2015 10:55

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Todt und Ecclestone uneins: Teams als lachender Dritter

Der FIA-Präsident über die Schwierigkeit, sich mit Bernie Ecclestone zu einigen und die Topteams in der Strategiegruppe auszubremsen: "Macht das Leben schwer"

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Strategiegruppe wird häufig als Machtinstrument der großen Teams gesehen. Dabei steht die Festung auf tönernen Füßen, schließlich können die FIA und Bernie Ecclestones Formula One Management (FOM) als Inhaber der kommerziellen Rechte in dem Gremium eine Zwei-Drittel-Mehrheit erzielen. "Sind wir uns einig, ist es egal, was andere machen. Das ist Demokratie pur", sagt der Zampano. Dass das offenbar nicht klappt, erklärt Jean Todt mit unterschiedlichen Interessen.

Titel-Bild zur News: Jean Todt, Bernie Ecclestone

Jean Todt und Bernie Ecclestone stehen sich teilweise selbst im Wege Zoom

Der Franzose meint: "Wir ergänzen uns gut, aber Bernie hat natürlich seine Verpflichtungen als Rechteinhaber, und ich habe meine als Präsident der FIA." Das führt zu Konflikten, schließlich gebührt Ecclestone die Verteilung der Einnahmen aus den allgemeinen Sponsorentöpfen sowie aus der Veräußerung der TV-Rechte an die Teams. "Was uns das Leben manchmal schwer macht", weiß Todt. Denn der Automobil-Weltverband hat sich verpflichtet, sich in diese Angelegenheiten nicht einzumischen.

Ecclestond bevorzugt die großen Teams, weil er in ihnen den Garanten für den Erfolg der Formel 1 beim Publikum sieht. "Aber natürlich liegt es in unserem Interesse, dass alle gesund sind, und wir wollen vielleicht sogar neue Eigentümer anlocken", kontert der in diesem Punkt machtlose Todt. Das Bemühen will ihm sein 85-jähriger Weggefährte trotz aktueller Probleme nicht absprechen. "Wir sind eine Erste-Klasse-Serie. Er hat erkannt, dass das was wir haben, dem nicht entspricht. Er tut, was immer er kann", würdigt Ecclestone, erkennt aber auch zu viel Bemühen um Konsens bei Todt.

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