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  • 06.11.2015 09:56

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Zwei Fliegen: Was die EU mit Alternativmotoren zu tun hat

Für Antriebshersteller und Kunden nicht kostengünstiger, aber für private Teams nicht mehr alternativlos: Wie Bernie Ecclestone zweier Probleme ledig werden will

(Motorsport-Total.com) - Für Bernie Ecclestone gibt es offenbar kein Problem, ehe nicht schon komfortabler Ausweg aus der Misere geebnet ist: Nach der Wettbewerbsbeschwerde Saubers und Force Indias bei der Brüsseler EU-Kommission will der Formel-1-Zampano Pläne der FIA und seines Formula One Managements (FOM) für einen Alternativmotor dazu nutzen, auch die Entscheider in Belgien zu überzeugen. Von einem Masterplan zu sprechen wäre übertrieben, einen gewieften Schachzug deutet Ecclestone aber an.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Schon immer kreativ, wenn es um Problemlösungen ging: Bernie Ecclestone Zoom

Der 85-Jährige vermag zwar nicht das Problem der Strategiegruppe und der ungleichen Verteilung der Einnahmen zu lösen, wohl aber seine Wirkung abzuschwächen und damit den Nachteil im Wettbewerb zu mindern: "Meine Idee war es, die Hersteller an ihren Antrieben arbeiten zu lassen - ganz autark. Die anderen hätten einen Standardmotor und könnten ihr eigenes Chassis dazu bauen", so Ecclestone. Das heißt: Kein Budgetdeckel und freie Entwicklung, aber eine Möglichkeit, auch für kleines Geld in der Königsklasse mit von der Partie zu sein. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft?

Ecclestone ist überzeugt, dass die klagenden Teams auch dann milde gestimmt sind, wenn bei den Antriebspreisen für Kunden nicht die von Ferrari abgeschmetterte Obergrenze eingeführt wird. Er räumt zwar ein: "Aufgenommen haben sie den Fall, weil es ihnen um Finanzielles geht." Doch der Formel-1-Boss erkennt auch die Absicht, mit der EU über Chancengleichheit auf der Strecke zu sprechen: "Es wird sich um Konkurrenzfähigkeit drehen. Force India kann es mit Mercedes nicht aufnehmen." Ergo fordert er "Regeln ohne die Notwenigkeit gibt, viel Geld auszugeben".