• 06.11.2015 09:03

  • von Dominik Sharaf

Highspeed-Unfall: Ein Geheimnis des "Vettel-Fingers"?

Der Ex-Teamchef des Ferrari-Stars verrät, was die Siegerpose mit einem schweren Unfall vor zehn Jahren zu hat - Vettel lacht auch mit gebrochenem Finger

(Motorsport-Total.com) - Seit Jahren ist aus dem Parc Ferme und von den Siegerpodesten nicht wegzudenken: der "Vettel-Finger", der vielen Fans als Synonym für die Jahre der Red-Bull-Dominanz in der Formel 1 im Gedächtnis geblieben ist. Die mittlerweile typische Pose des Heppenheimers hat einen Hintergrund, der bislang nicht bekannt war: Der Deutsche jubelte schon zu seiner erfolgreichen Formel-BMW-Zeit mit Finger-Pose, sie ist aber auch eine Remineszenz an einen schweren Renault-World-Series-Unfall in Spa-Francorchamps 2006, der Vettel einen gebrochenen Zeigefinger bescherte (die passende Newsmeldung von damals!).

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der "Vettel-Finger" ist längst ein nicht unumstrittenes Synonym für Dominanz Zoom

Als 19-Jähriger flog der erst im Rennen zuvor eingesprungene Vettel im Nassen in der Eau-Rouge-Kurve ab, wobei er beim Überfahren eines Randsteines die Kontrolle über das Auto verlor, sich drehte und mir hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung krachte. "Das Vorderrad brach ab, flog über das Auto und erwischte die Kuppe seines Fingers - und schnitt sie ab", berichtet Trevor Carlin, der als Teamchef für das Vettel-Auto verantwortlich war, im Gespräch mit 'Sky Sports F1'. Offenbar dezent übertrieben, denn damals war nur von gebrochenen Knochen die Rede.

Schon tags darauf kehrte Vettel nach kurzem Krankenhaus-Aufenthalt an die Strecke zurück, sein Finger dick bandagiert. "Er lachte noch immer, obwohl er nicht in der Lage war, das Rennen zu bestreiten", erzählt Carlin und bleibt bei seiner spektakulären Variante der Story: "Aber die Kuppe war weg und musste wieder angenäht werden." Zehn Jahre später steht die Geste als Siegerpose also auch dafür, dass er sich von dem bis dato schwersten Crash seiner Laufbahn nicht hat beeindrucken lassen.