Todt trällert schon die Marseillaise
Der neue FIA-Präsident Jean Todt will sich schnell für einen neuen Grand Prix in Frankreich einsetzen - Ein FIA-Job für Ari Vatanen?
(Motorsport-Total.com) - Was wird Jean Todt im Amt des Präsidenten der FIA als erstes tun? Mit dieser Frage beschäftigen sich zurzeit viele Medien in Frankreich. In der "Grande Nation" ist die Hoffnung groß, dass der Mosley-Nachfolger seinem Heimatland motorsportlich auf die Sprünge hilft. Nach der Absage des Grand Prix in Magny-Cours soll schnell wieder ein Formel-1-Renen auf französischem Boden stattfinden. Angeblich hat Todt bereits Kontakte zur Regierung geknüpft, um das Thema sofort anzugehen.

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Jean Todt macht sich für die Rückkehr der Formel 1 nach Frankreich stark
"Ich hoffe sehr, dass Frankreich schon bald wieder einen Grand Prix bekommt", wird Todt von der Agentur 'AFP' zitiert. Die Suche nach einem geeigneten Austragungsort sei schon jetzt "Inhalt von intensiven Gesprächen mit der Federation Francaise du Sport Automobile (FFSA)", gibt der frühere Ferrari-Rennleiter zu. FFSA-Chef Nicolas Dechaux ist enger Freund und Unterstützer von Todt, er wird im neuen Motorsport Weltrat vertreten sein.#w1#
Ganz offen gibt Dechaux zu, dass die Wahl von Todt "den Job einfacher machen könnte", wenn es um die Bemühungen um die Rückkehr der Formel 1 nach Frankreich geht. "Ich habe ihnen einen Vertrag geschickt, aber der ist nie unterschrieben zurückgekommen", schildert Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in der Zeitung 'Le Parisien'. Der Brite droht: "Sie müssen sich beeilen, denn es wird schwierig, einen Platz zu finden. Die Zeit drängt."

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Magny-Cours ist von der Formel-1-Landkarte auf lange Sicht verschwunden Zoom
Eine Rückkehr nach Magny-Cours gilt als ausgeschlossen. Der Traum vom Formel-1-Rennen in Paris lässt sich laut Angaben aus französischen Regierungskreisen wohl frühenstens 2013 realisieren. Als einzige Alternative gilt derzeit Le Castellet, da man bei der Umsetzung des neuen Projektes in Flins-Sur-Seine zuletzt schnell gescheitert war. Eines scheint sicher: Todt wird seinen französischen Landsleuten helfen.
Um möglichen Gerüchten über Seilschaften und besondere Beziehungen entgegenzuwirken, stellte Todt im Interview mit der 'AFP' klar, dass sein Verhältnis zu Ferrari und dessen Präsidenten Luca di Montezemolo völlig normal sei. "Ich habe keine Probleme mit ihm", so der 63-Jährige gegenüber 'Tuttosport'. "Er war nach der Wahl der erste Mensch, der mir gratuliert hat. Er hat mir sogar am Abend vor der Wahl noch eine nette SMS geschickt."
Es werde mit di Montezemolo "keine Probleme" geben, stellt Todt klar. Beobachter hatten gefürchtet, dass sich der Streit zwischen dem Ferrari-Präsidenten, der gleichzeitig Chef der Teamvereinigung FOTA ist, mit Max Mosley nun nahtlos auf den Nachfolger übertragen könnte. Aber Todt weist dies weit von sich. Auch sein Verhältnis zum unterlegenen Konkurrenten Ari Vatanen sei normal. Sogar ein FIA-Job sei für den Finnen denkbar. "Wir können gar nichts ausschließen. Wir brauchen kompetente Leute", öffnet Todt verbal die Tür.

