• 11.12.2003 17:25

  • von Marcus Kollmann

Todt: Ferrari beobachtet Situation der jungen Piloten

Der Franzose bestätigt, dass die Roten bereits für die Zeit nach M.Schumacher planen und den Fahrermarkt beobachten

(Motorsport-Total.com) - Selten zuvor hat es in den letzten Jahren in der Formel 1 bereits so frühzeitig jede Menge Spekulationen über die Fahrerpaarungen einiger Teams ab der Saison 2005 gegeben wie jetzt.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Todt und Ferrari beobachten die jungen Piloten genau

Zurückzuführen ist das einerseits auf die nicht auszuschließende und wie ein Damoklesschwert über der Formel 1 schwebende Beendigung von Michael Schumachers Karriere, und andererseits auf den Umstand, dass bis auf wenige Ausnahmen bei den Top-Teams die Verträge mit den Fahrern am Ende des nächsten Jahres auslaufen.

Nachdem McLaren-Mercedes bereits Juan-Pablo Montoya als einen der beiden Piloten für 2005 präsentierte, beschäftigt derzeit viele die Frage, wer denn bei den Silberpfeilen der Teamkollege des Kolumbianers sein wird. Allgemein wird zwar davon ausgegangen, dass Kimi Räikkönen "gesetzt" ist, jedoch sorgte der Finne unlängst mit seinen Aussagen für etwas Verwunderung. So stellte er die Frage in den Raum, wer denn sage, dass er in zwei Jahren noch immer für McLaren-Mercedes fahren würde.

Martin Brundle, Manager von David Coulthard, erklärte dazu kürzlich, dass seinem Kenntnisstand nach "noch nicht" feststünde, dass Räikkönen und Montoya Teamkollegen werden. Für Brundle hängt die Entscheidung für oder gegen Coulthard oder Räikkönen allein von der Leistung im nächsten Jahr ab.

Sollte Räikkönen tatsächlich kein Interesse daran haben mit Montoya in einem Team zu fahren, so wird er sich jedoch kaum Sorgen um seinen Verbleib in der Formel 1 machen müssen. Ferrari, die bereits vor dem Wechsel des Finnen von Sauber zu McLaren ebenfalls großes Interesse gezeigt hatten, wäre möglicherweise eine Option für den 24-Jährigen, zumal die Roten das Geschehen auf dem Fahrermarkt anscheinend sehr genau beobachten.

"Wir haben ein Auge darauf wie sich die Situation der jungen Piloten entwickelt und versuchen uns vorzustellen wie die Zukunft von Ferrari in den kommenden Jahren aussehen könnte", zitiert die Zeitung 'The Mirror' Ferrari-Teamchef Jean Todt, der darüber hinaus sagte, dass man sich darum bemüht "aktiv" zu sein.

Das Interesse der Italiener kommt nicht von ungefähr, denn Michael Schumacher kann trotz Vertrages bis Ende 2006 praktisch frei über ein vorzeitiges Karriereende entscheiden. Zudem endet nächstes Jahr auch der Vertrag mit Rubens Barrichello.

Wer zukünftig aber einmal an Stelle der derzeitigen Ferrari-Piloten in den Boliden aus Maranello sitzen wird, darüber kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur spekuliert werden. Junge Fahrer mit Potenzial gibt es schließlich verschiedene und Michael Schumacher bekräftigte ja erst vor wenigen Tagen, dass er auch nach dem sechsten WM-Titel keine Motivationsprobleme kennt und schon sehr auf die neue Saison freut.