• 11.12.2003 13:38

Kampfjet gegen Ferrari: Schumacher verliert 1:2

Riesenspektakel im strömenden Regen - 20.000 Besucher sahen in Grosseto das Duell - Live-Übertragung im Fernsehen

(Motorsport-Total.com/sid) - In der Formel 1 gehen ihm allmählich die Gegner aus, doch gegen den "Typhoon" hat selbst der sechsmalige Weltmeister Michael Schumacher den kürzeren gezogen. Im strömenden Regen verlor Schumacher in seinem Ferrari das zum Riesenspektakel hochgejubelte Duell gegen einen Kampfjet vom Typ Eurofighter Typhoon mit 1:2.

Titel-Bild zur News: Michael Schumcher tritt im Ferrari gegen einen Eurofighter an

Michael Schumcher konnte nur auf kurzer Distanz mit dem Eurofighter mithalten

Vor 20.000 Fans auf dem Jagdflieger-Stützpunkt Grosseto in der Toskana hatte Schumacher nur auf der kurzen Distanz die Nase vorn. Über 600 m wurde er mit 9,4 Sekunden gemessen, für den Jet wurden 9,6 gestoppt. Über 900 m (16,7:14,2) und über 1200 m (13,2:13,0) war der riesige Eurofighter mit Starpilot und ESA-Astronaut Maurizio Cheli im Cockpit schneller.

Schumacher hatte das Ergebnis vorhergesehen. "Auf der längeren Distanz wird es für den Ferrari schwer", hatte er gemutmaßt. Schließlich bringt der Ferrari "nur" 900 PS auf die Bahn, der Eurofighter beschleunigt mit 74.000 PS und erreicht zweifache Schallgeschwindigkeit.

Der aus Modena stammende Kampfflieger-Pilot Cheli hatte sich sehr sorgfältig auf das Duell gegen den besten Rennfahrer der Welt vorbereitet. "Es war mein großer Traum, Schumacher zu besiegen", meinte er nach dem Rennen. Cheli, seit 25 Jahren bei der italienischen Luftwaffe, gilt als Italiens bester Kampfflieger. Als erster Italiener startete er 1996 mit einem Space Shuttle in den Weltraum. Seit 1997 fliegt der Leutnant allerdings nur noch als Luftwaffen-Testpilot.

Das Rennen wurde vom italienischen Fernsehen 'RAI' live übertragen. In Grosseto war die Zahl der Zuschauer jedoch geringer als erwartet. Die Organisatoren hatten mit 70.000 Besuchern gerechnet, wegen des schlechten Wetters waren es aber wesentlich weniger. "Es war beeindruckend, den riesigen Jet gegen den kleinen Ferrari kämpfen zu sehen", sagte ein begeisterter Mitarbeiter des Traditions-Rennstalls aus Maranello.

Neu ist das Duell Flugzeug gegen Auto nicht. Bereits 1931 fuhr Tazio Nuvolari mit einem Alfa Romeo 2003 gegen einen Caproni-Doppeldecker und verlor. 1981 trat der legendäre Kanadier Gilles Villeneuve mit einem Ferrari 126 gegen einen F104-Kampfbomber an und gewann über 1000 Meter mit einer Sekunde Vorsprung.