• 16.08.2004 10:43

  • von Marco Helgert

Titel für Ferrari - die Konkurrenz verneigt sich

Nach dem vorzeitigen Gewinn des Konstrukteurstitels verneigt sich auch die Ferrari-Konkurrenz vor den überzeugenden Leistungen

(Motorsport-Total.com) - Die großen Worte, die zu Beginn der Formel-1-Saison 2004 fielen, sind längst vergessen. Ferrari wollte man herausfordern, das Leben schwer machen. Am Ende fuhr man den roten Boliden hinterher, die in Ungarn nicht nur dominant sondern drückend überlegen waren. Angesichts der Ergebnisse der bisherigen 13 Saisonrennen geben sich die Teams, die sich im Winter noch als WM-Anwärter sahen, wesentlich kleinlauter.

Titel-Bild zur News: Ferrari feiert den Konstrukteurstitel

Ferrari feierte den sechsten Konstrukteurstitel in Folge

Nun können in den verbleibenden fünf Rennen nur noch die Ferrari-Fahrer Michael Schumacher und Rubens Barrichello den Titel unter sich ausmachen. Der Konkurrenz bleibt nun nichts anderes übrig, als sich vor der Truppe aus Maranello tief zu verneigen. "Sie haben dieses Jahr ganz offensichtlich großartige Arbeit geleistet", so Jenson Button. "Sie verdienen den Konstrukteurstitel und ich bin mir sicher, dass Michael den Fahrertitel sehr bald einfahren wird."#w1#

Button wird im nächsten Jahr bei BMW-Williams fahren und hoffen, dass der kommende FW27 gut genug sein wird, um Ferrari die Stirn bieten zu können. David Coulthard hingegen wird im kommenden Jahr kaum in einem Top-Auto sitzen. Der Schotte muss bei McLaren-Mercedes dem bisherigern BMW-Williams-Piloten Juan-Pablo Montoya Platz machen.

Auch in den verbleibenden Rennen rechnet er sich keine großen Chancen aus, Ferrari wird auch in diesen Rennen dominieren, so die Einschätzung des 33-Jährigen. "Niemand wird sie schlagen, wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passiert", erklärte er. Und auch Renault-Pilot Fernando Alonso weiß, dass sein Team noch nicht stark genug ist, um Ferrari herauszufordern, auch wenn die eigene Zielsetzung für 2004 durchaus erreicht wurde.

"Wir sind noch nicht stark genug, um sie zu besiegen", sagte der Spanier. "Wir wissen, dass Ferrari das Team ist, welches es zu schlagen gilt. Die anderen Teams werden im Winter hart arbeiten, um neue Autos zu bauen, die konkurrenzfähig genug sind, um sie zu besiegen. Wir haben uns stark verbessert, sind zweiter in der Herstellerwertung, aber bei den Reifen liegen wir etwas zurück. Bei den meisten Rennen sind wir langsamer."

Das Team von Frank Williams ist wohl einer der großen Verlierer des Jahres. Durch den Titelgewinn in Ungarn hat Ferrari nun fünf Konstrukteurstitel mehr als die Equipe des Engländers. Doch Williams ist Sportsmann genug, um beim Erfolg der Italiener ins Schwärmen zu geraten. "Ich bin froh, dass ich ein Zeuge eines außerordentlichen sportlichen Aktes wurde, auch wenn er auf unsere Kosten ging", so der 62-Jährige.

"Das ganze Team, alles, was sie am Auto gemacht haben, ist für mich die größte sportliche Leistung aller Disziplinen, die ich mir vorstellen kann", fuhr Williams fort. "Ich bin nur traurig über die Tatsache, dass wir dafür zahlen mussten." Der vorzeitige Titelgewinn nimmt allerdings den Druck auf die Konkurrenz vollständig heraus. Diese kann sich nun ganz auf 2005 konzentrieren und den Gegenschlag planen - wenn das Reglement denn schon feststehen würde.