• 16.08.2004 09:35

  • von Fabian Hust

Ferrari widmet Italien den Konstrukteurstitel

Ferrari-Präsident Montezemolo ist voll des Lobes ob der Leistung der Roten, Rennleiter Todt verspricht weitere Glanzleistungen

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team war auch beim Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring durch nichts und niemanden zu stoppen. Der Ferrari präsentierte sich in gewohnt zuverlässiger Manier und auch ein kleines Problem an der Tankanlage konnte das Team während des Rennens routiniert lösen. Als alle Boxenstopps absolviert waren, lehnte sich Ross Brawn, der Technische Direktor des Teams, entspannt zurück und gönnte sich eine Banane.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Jean Todt

Schumacher und Todt freuen sich über den ersten Titelgewinn der Saison

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo verfolgte das Rennen von Italien aus und war anschließend voll des Lobes: "Ich bin stolz auf dieses Team, das bewiesen hat, dass es fähig ist, den sechsten Konstrukteurstitel in Folge bei noch fünf verbleibenden Rennen zu gewinnen. Ich möchte mich bei den außergewöhnlichen Leuten bei Ferrari und unseren Fahrern bedanken und ich kann es kaum erwarten, mit ihnen morgen (Montag) Abend in Maranello zu feiern."#w1#

"Ein besonderer Dank geht an alle unsere technischen Partner, vor allem Bridgestone und Shell und unsere kommerziellen Partner, für ihre außergewöhnliche Unterstützung, die sie uns zukommen lassen", fährt der Italiener fort. "Dieser Erfolg hebt die italienische Arbeit und Technologie hervor und ich möchte ihn Italien widmen. Dieses Land hat außergewöhnliche Leute, die Ressourcen und die Fähigkeit, das Beste in der Welt zu sein."

Ferrari kann eigentlich nichts mehr verlieren

Ferrari kann in dieser Saison eigentlich nichts mehr verlieren, man hat die Mehrzahl der Rennen gewonnen, egal was passiert, Michael Schumacher oder Rubens Barrichello werden den Fahrertitel gewinnen. Offiziell wird das aktuelle Auto gar nicht mehr weiterentwickelt, dennoch gelang dem Team trotz der dreiwöchigen Sommerpause ein enormer Sprung nach vorne. Dies hat man vor allem den Reifen zu verdanken, die weiterhin unermüdlich verbessert werden.

Von Entspannung kann bei Ferrari dennoch keine Rede sein: "Ich bin nie entspannt, aber ich denke so bin ich nun einmal. Es ist leicht zu sagen, dass uns niemand schlagen wird, aber glaubt mir, sie sind alle verrückt danach herauszufinden, wie sie uns schlagen können und wann sie und schlagen werden. Wir werden so sehr kämpfen, wie wir nur können, um sie weiterhin schlagen zu können", kündigt Ferrari-Rennleiter Jean Todt an.

Zuversicht ja, Selbstsicherheit nein

202 Punkte hat Ferrari aus 13 Rennen dieses Jahres geholt, theoretisch hätten es maximal 234 sein können. Dies alleine zeigt, wie dominant die Roten in dieser Saison sind. Falls Michael Schumacher in Belgien gewinnt, dann kann Teamkollege Barrichello sogar Zweiter werden, der Deutsche würde den Titel dennoch gewinnen, da er dann bei noch zu vergebenden 40 Punkten ebenso viele Zähler Vorsprung auf den Brasilianer hätte, jedoch das bessere Siegverhältnis vorweisen könnte.

Ferrari wird mit Sicherheit alles daran setzen, auch die verbleibenden fünf Rennen noch zu gewinnen, und es gibt keinen Grund zu glauben, warum dies nicht gelingen kann. Vielleicht ist es gerade die notorische Einstellung des Franzosen, die Ferrari seit dem Beginn des neuen Jahrtausends so überlegen macht: "Ich habe immer das Gefühl, dass wir das kommende Rennen nicht gewinnen werden", so der 58-Jährige. "Wir erhalten unsere Motivation aber aufrecht, denn wir wollen weiterhin Siege und Titel sammeln."