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  • 02.07.2007 12:32

Tifosi feiern Räikkönen als neuen "Schumi"

Auch Norbert Haug lobt seinen ehemaligen Fahrer während Niki Lauda von einer "Wiederauferstehung" und Ron Dennis keinen Grund sieht, nervös zu werden

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Tifosi feiern Kimi Räikkönen als neuen Michael Schumacher, sogar die größten Rivalen verneigen sich nach dem Meisterstück von Magny-Cours respektvoll vor dem Iceman. "Kimi hatte eine harte Zeit, aber jetzt hat er es allen gezeigt. Wir werden Ferrari als harten Gegner behalten, aber wir schlagen garantiert zurück", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen und Ferrari haben sich in Magny-Cours zurückgemeldet

Räikkönen selbst schien der ganze Rummel etwas peinlich. Fast verlegen wischte er sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn und fuhr sich dann lässig durchs blonde Haar. Mit Ferrari sei wieder zu rechnen, sagte der Finne.#w1#

Und mit den eigenen Titelchancen? "Die WM ist wieder offen. Es ist alles drin, auch für mich", meinte Räikkönen nach dem zweiten Saisonsieg. Der dreimalige Weltmeister Niki Lauda sprach von einer "unglaublichen Wiederauferstehung von Ferrari. Die werden Mercedes das Leben sehr schwer machen."

Noch vor wenigen Tagen war Räikkönen in Italien verspottet und als Fehleinkauf abgestempelt worden. Der Ruf nach Michael Schumacher wurde immer lauter. Doch am Tag nach dem Doppelsieg von Frankreich war alles vergessen. "Räikkönen fährt wie Schumi und gewinnt", titelte 'Corriere dello Sport'. 'Tuttosport' prophezeite gar, dass dies erst der Anfang der Ferrari-Wiedergeburt gewesen sei: "Nun beginnt ein neues Zeitalter."

Noch aber ist es ein weiter Weg für die Roten. Schon am Sonntag (8. Juli) müssen Räikkönen und Felipe Massa in der Höhle des Löwen den Beweis antreten, dass der Erfolg in Magny-Cours keine Eintagsfliege war. Dann geht es nach Silverstone, wo vermutlich ganz England dem neuen Helden Lewis Hamilton die Daumen drücken wird.

Der Brite fuhr auch im achten Rennen in Serie aufs Podest und baute den Vorsprung in der WM-Wertung auf seinen Teamkollegen Fernando Alonso auf 14 Punkte aus. Der Weltmeister wurde nur Siebter und hinkt den eigenen Ansprüchen damit weiter hinterher.

Derweil rollt Silverstone schon den roten Teppich für Hamilton aus. "Lewis kommt in einer Position, die er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen konnte", schrieb die 'Times' und blickte weiter nach vorn: Das Heimspiel sei für Hamilton nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum WM-Titel. Hamilton selbst freut sich schon "riesig auf das nächste Wochenende, mehr als auf jedes andere".

Auf Hamilton wartet die Hölle, zumindest was den Rummel angeht. Der England-Grand-Prix ist bereits seit Wochen mit mehr als 100.000 Zuschauern ausverkauft. Der 22-Jährige wird wohl einige Leibwächter brauchen, um sich halbwegs frei bewegen zu können. Der Überflieger selbst bleibt erstaunlich cool und versichert: "Ich bin auf die Hamilton-Mania eingestellt. Da ist mein Heimpublikum, das mich unterstützt, da will ich wieder ganz oben stehen."

Haug weiß, was Hamilton erwartet und sorgt sich bereits um den Jungstar. "Es wird für Lewis ganz bestimmt nicht einfach, den Hype auszuhalten", sagt der Mercedes-Sportchef. Laut Haug werde man alles tun, um Hamilton wieder einen siegfähigen Silberpfeil hinzustellen. Vielsagend meinte der Deutsche, dass man für Silverstone "noch etwas im Köcher habe".

Ähnlich wie Haug beurteilt McLaren-Teamchef Ron Dennis die Situation, auch wenn ihn der starke Auftritt von Ferrari keinesfalls überrascht hat. "Aber wir werden in Silverstone wieder vorne dabei sein", betont der Engländer. Es wäre schlimmer, wenn er das Gefühl hätte, dass das Team nicht mehr konkurrenzfähig sei. Dennis: "Doch das ist nicht der Fall."