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Thema Nachwuchsförderung wird verfolgt so gut es geht

Die Teamverantwortlichen von Toro Rosso, Sauber, Marussia, Caterham und Mercedes geben Einblick in die jeweilige Suche nach jungen Talenten

(Motorsport-Total.com) - Das Thema Nachwuchsförderung wird auf Seiten der in der Formel 1 engagierten Teams unterschiedlich intensiv verfolgt. Eines der aktivsten Teams auf diesem Gebiet ist naturgemäß Toro Rosso. Das B-Team von Red Bull wurde im Winter 2005/2006 als Formel-1-Anlaufstelle für Piloten aus dem Red-Bull-Nachwuchskader ins Leben gerufen. Zu diesem Zweck kaufte der Energy-Drink-Riese das im italienischen Faenza beheimatete Minardi-Team und nannte es fortan Toro Rosso, was der italienischen Übersetzung von Red Bull entspricht.

Titel-Bild zur News: Franz Tost

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost beobachtet die Nachwuchsklassen genau

"Es ist bekannt, dass Toro Rosso ein Team ist, das dafür verantwortlich ist, im Namen von Red Bull junge, talentierte Fahrer aufzubauen", erklärt Teamchef Franz Tost die Philosophie seiner Mannschaft und gesteht mit Blick auf das Thema Nachwuchsförderung: "Ich für meinen Teil verfolge nur die Rennen der Formel 3, der Renault-World-Series, der GP3- und natürlich der GP2-Serie, um mir einen Überblick über talentierte Piloten zu verschaffen."

Damit deckt der Toro-Rosso-Teamchef ein vergleichsweise breites Spektrum ab. Vor allem die GP2-Serie ist als offizielle Aufsteigerklasse zur Formel 1 auch für andere Teams Spielwiese Nummer eins in puncto Nachwuchs. Sauber hat in Person von Lotus-ART-Pilot Esteban Gutierrez einen eigenen Zögling am Start, der für das Schweizer Formel-1-Team als Testfahrer fungiert. "Es ist uns aber nicht möglich, mehrere Fahrer oder gar Teams in den Nachwuchsrennserien zu unterstützen", sagt Teamchef Peter Sauber.

Anders sieht die Sache bei Marussia aus. "Wir sind sowohl in der GP2 als auch in der GP3 aktiv involviert", stellt Teamchef John Booth heraus und fügt mit Blick auf die beiden Marussia-Schützlinge Max Chilton und Rio Haryanto nicht ohne Stolz hinzu: "Tatsächlich fuhren unsere beiden GP2-Piloten in der vergangenen Woche für uns den Young-Driver-Test in Silverstone." Marussia beobachtet laut Booth "alle Kategorien, aber ganz besonders die GP2 und GP3".

Max Chilton, Rio Haryanto

Die GP2-Piloten Chilton und Haryanto fuhren für Marussia den Young-Driver-Test Zoom

Ein eigenes GP2-Team hat auch Caterham am Start, wo Giedo van der Garde und Rodolfo Gonzalez ins Lenkrad greifen. Beide haben ihre ersten Testfahrten im Formel-1-Boliden des Teams bereits hinter sich. Abgesehen davon wird das Thema Nachwuchsförderung bei Caterham aber nicht umfassend verfolgt. "Als Team sind wir involviert, um uns die jungen Fahrer genau ansehen zu können. Persönlich habe ich aber kaum Zeit für so etwas", offenbart Technikchef Mark Smith.

Im Falle von Norbert Haug verhält es sich ähnlich. "Sofern es die Zeit hergibt, schaue ich mir die Nachwuchsklassen an", sagt der Mercedes-Motorsportchef und unterstreicht mit Blick auf seinen vollgepackten Terminkalender, der ihn neben der Formel 1 auch bei jedem DTM-Wochenende vor Ort sieht: "Wenn ich nicht gerade beschäftigt bin, verfolge ich diese Dinge so gut es geht."