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Formel Deutsch: So schön ist Hockenheim

Franz Tost, Norbert Haug und Peter Sauber sprechen über ihr Heimrennen und erinnern sich an besondere Hockenheim-Momente

(Motorsport-Total.com) - Fünf Fahrer, ein deutsches Werksteam und zwei deutschsprachige Teamchefs: Der Grand Prix in Hockenheim ist für viele im Fahrerlager ein Heimrennen. Das wurde heute auch bei der Pressekonferenz der FIA offensichtlich, wo mit Franz Tost, Norbert Haug und Peter Sauber gleich drei deutschsprachige Teamverantwortliche anwesend waren. Vor allem für die Silberpfeile, die sich auch gerne als "deutsche Nationalmannschaft" der Formel 1 bezeichnen, ist das Rennen im Heimatland ein Höhepunkt in der Saison.

Titel-Bild zur News: John Booth (Marussia-Teamchef), Franz Tost (Teamchef, Toro Rosso), Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef), Peter Sauber (Teamchef)

Die erste Reihe der FIA-PK sprach heute Deutsch

"Für uns ist das etwas ganz Besonderes", sagt Norbert Haug, für den uns sein Team es jedoch nicht das einzige Heimrennen ist: "Wir haben den britischen Grand Prix, wir haben ein weiteres Heimrennen in Abu Dhabi, wo unser Teilhaber Aabar seinen Sitz hat, aber richtig zu Hause sind wir hier, nur rund 100 Kilometer vom Stammwerk in Stuttgart entfernt." Auch für das Sauber-Team ist Hockenheim ein Heimspiel: "Ja, das ist ein Heimrennen, ähnlich wie Monza. Beide Rennen finden sehr nahe an unserer Fabrik in Hinwil statt", sagt Teamchef Sauber.

"Ich habe ein spezielles Verhältnis zu Hockenheim", sagt der Schweizer, der den Hockenheimring als früherer aktiver Motorsportler nicht nur vom Kommandostand kennt: "Ich bin hier viele, viele Rennen gefahren. Ich glaube, es begann im Jahr 1967, als ich hier mit einem VW Käfer mein erstes Rennen gefahren bin." Auch Haug erinnert sich gerne an alte Zeiten zurück: "Ich verbinde großartige Erinnerungen mit dieser Strecke. Ich war Junge schon oft hier, habe mir damals hauptsächlich Motorradrennen angeschaut, daher ist Hockenheim meine Heimstrecke."

Doch auch in jüngerer Vergangenheit hat der Mercedes-Motorsportchef hier ganz besondere Momente erlebt: "Es ist toll, wenn wir hier gute Leistungen zeigen, so wie 2008, als Lewis Hamilton hier gewonnen hat. Außerdem sind hier viele Zuschauer und Gäste, wir haben die Mercedes-Tribüne, ein tolles Programm und ein sehr arbeitsreiches Wochenende für uns alle."


Fotos: Großer Preis von Deutschland, Freitag


Für Toro-Rosso-Teamchef Tost ist der deutsche Grand Prix ein Klassiker. "In Europa haben wir historisch gesehen vier oder fünf Grands Prix, die sehr wichtig sind. Das ist Silverstone, ein Grand Prix in Deutschland, egal ob am Hockenheim- oder Nürburgring, dazu Monza, Spa und natürlich Monaco", sagt der Österreicher.

Das Rennen in Deutschland hat für Tost aus mehreren Gründen einen Platz im Rennkalender der Formel 1 verdient. "Der deutsche Grand Prix ist besonders wichtig, vor allem wenn man daran denkt, wie viele deutsche Fahrer derzeit in der Formel 1 fahren. Deutschland ist auch aus wirtschaftlicher Sicht ein sehr gesundes Land, daher ist es für uns sehr, sehr wichtig, dass hier ein Rennen stattfindet."

Lediglich das Wetter entsprach am ersten Tag nicht dem, was die Formel 1 von Hockenheim gewohnt ist. "Es hat nicht auf typische Hockenheim-Art begonnen. Normalerweise ist es hier sehr heiß, aber heute hat es mehr an Silverstone erinnert", sagt Haug. "Auch morgen könnte es ähnlich sein und wieder regnen, während am Sonntag vielleicht die Sonne herauskommt - ziemliche Parallelen zu dem, was wir vor zwei Wochen erlebt haben."