• 01.11.2003 13:49

  • von Marcus Kollmann

Theissen: Wir waren "nicht reif genug für den Titel"

Mario Theissen erklärt welche Schwächen man noch abstellen muss und in welchem Bereich Ferrari und McLaren etwas Vorsprung haben

(Motorsport-Total.com) - Knapp daneben ist auch vorbei. Im vierten Jahr der Zusammenarbeit zwischen BMW und WilliamsF1 erzielten die Weiß-Blauen mit 144 WM-Punkten zwar das beste Ergebnis seit man sich zusammenschloss, doch der wenige Rennen vor Saisonende möglich erscheinende Gewinn eines oder beider Meisterschaftstitel wurde zur Enttäuschung der Teamführung um Frank Williams und Patrick Head nicht erreicht.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Theissen: BMW-Williams leistete sich in den letzten Rennen zu viele Fehler

Dass man in der Konstrukteurswertung hinter Ferrari nur den zweiten Platz und in der Fahrerwertung nur den dritten und fünften Platz belegen konnte, hat für Mario Theissen verschiedene Gründe.

"Wir haben in den letzten zwei, drei Rennen gesehen, dass uns schon noch einige Fehler unterlaufen. Und zwar in den verschiedensten Bereichen. Da sind Fahrer-Fehler vorgekommen, da sind so genannte "operational errors" aufgetreten, also Dinge wie die Rennvorbereitung, die Planung für das Wochenende oder die Rennstrategie. Und wir hatten auch nach wie vor technische Fehler. Das hat in der Summe dazu geführt, dass wir die Führung am Ende nicht behaupten konnten", analysiert der BMW-Motorsportdirektor gegenüber 'sport1' nüchtern, warum es am Ende nichts mit dem Titelgewinn wurde.

Wenn Theissen die Saison 2003 Revue passieren lässt, in der man zu Beginn nicht konkurrenzfähig genug war, sich dann aber beträchtlich verbesserte und am Ende auch etwas Pech hatte, so kommt er zu dem Schluss, dass "wir in diesem Jahr noch nicht reif genug waren den Titel zu holen."

Neben der Entwicklungsarbeit am FW26 und P84-Motor, die nach Vorstellung von Patrick Head zusammen mit den Michelin-Reifen in der Saison 2004 ein Gesamtpaket sein sollen an dem sich die Konkurrenz die Zähne ausbeißt, wird man über die Wintermonate auch daran arbeiten, dass sich die dieses Jahr gemachten Fehler nicht wiederholen.

Für Theissen ist das "Minimieren und Ausmerzen von Fehlern ein Prozess, der Erfahrung erfordert und einige Jahre dauert", erklärt der Bayer, der als bestes Beispiel dafür auf das Weltmeisterteam Ferrari verweist. Schließlich habe es auch bei den Roten fünf Jahre gedauert, bis Ferrari "nach der Re-Strukturierung mit Jean Todt und anderen zur Spitze aufgeschlossen hatte."

"Es geht darum, dass man in überraschenden Situationen instinktiv das Richtige tut. Und das hatte Ferrari uns in diesem Jahr noch voraus. Und auch McLaren ist in diesem Kriterium noch vor uns", so Theissen.