• 26.07.2009 11:43

  • von Fabian Hust

Theissen: "Vettel kann noch später für uns fahren"

Der BMW Motorsport Direktor über die Hoffnung auf die Trendwende mit dem eigenen Auto und das leidige Thema Fahrerwahl

(Motorsport-Total.com) - Derzeit hat das BMW Sauber F1 Team ganz andere Sorgen als die Fahrerwahl für die kommende Saison. Das Auto ist nach wie vor nicht schnell genug, auch beim Großen Preis von Ungarn fährt man der Konkurrenz auf dem Hungaroring hinterher. Nichtsdestotrotz muss sich BMW Motorsport Direktor Mario Theissen Gedanken darüber machen, wer kommendes Jahr in den beiden Autos sitzt.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen und Sebastian Vettel

Theissen sieht den "Vettel-Zug" noch lange nicht als abgefahren an...

Weil das ursprüngliche Vorhaben, um den WM-Titel mitzufahren, meilenweit entfernt ist, muss das Team nun daran arbeiten, zumindest eine Trendwende einzuläuten. Man möchte das Auto schneller machen und die Lücke auf die Konkurrenz schließen. Dabei setzt man zum einen auf Verbesserungen am Auto beim Großen Preis von Europa in Valencia, größere Hoffnungen hegt man jedoch in ein Update-Paket, das beim Großen Preis von Singapur Ende September sein Debüt feiern soll.#w1#

Die Arbeit am diesjährigen Auto wird also trotz der verkorksten Saison nicht eingestellt. Für Theissen gibt es dafür genügend Gründe: "Der erste ist, dass wir in der kommenden Saison praktisch das gleiche Reglement haben werden", so der 56-Jährige gegenüber dem 'Tagesspiegel'. Man kann also am diesjährigen Auto vorgenommene Verbesserung häufig auf das nächstjährige Modell übertragen. Hinzu kommt das Problem, dass es in dieser Saison ein Testverbot gibt, man muss also am Rennwochenende freitags zwangsläufig Neuerungen ausprobieren.

Insgesamt vier Top-Teams fahren in diesem Jahr der Konkurrenz hinterher - Ferrari, Renault aber vor allem McLaren-Mercedes ist es gelungen, deutlich auf die Konkurrenz aufzuholen: "McLaren hat schon im Winter erkannt, dass sie nicht bei der Musik sind, während wir noch bis Saisonanfang dachten, wir haben ein schnelles Auto", gesteht Theissen, der hofft, dass seinem Team bald auch der Aufschwung gelingen wird.

Zurück zum Thema Fahrerwahl. Im vergangenen Jahr stand BMW Sauber angeblich in Verhandlungen mit Fernando Alonso, Testfahrer Sebastian Vettel ließ man zu Red Bull Racing ziehen. Doch Theissen verteidigt seine Fahrerpaarung: "Der Weg, den wir in den vergangenen drei Jahren gegangen sind, zeigt, dass wir in diesem Geschäft unser Handwerk verstehen und an die Spitze fahren können."

Und nach Aussage des Deutschen ist der "Vettel-Zug" ja noch nicht unbedingt abgefahren: "Der Sebastian hat, wenn es gut geht, noch 15 Jahre Formel-1-Karriere vor sich. Der kann noch später für uns fahren." Welche Piloten kommendes Jahr für das BMW Sauber F1 Team starten werden, wird der Rennstall "nicht vor September" verkünden.

Folgen Sie uns!