Theissen sieht Knackpunkt im Regelwerk der FIA

Während die Hersteller in ihren Gesprächen mit Bernie Ecclestone gut vorankommen, gibt es in Sachen Regelwerk noch keine Annäherung an die FIA

(Motorsport-Total.com) - Seit Flavio Briatore in Imola angekündigt hat, dass eine Einigung im großen Formel-1-Streit unmittelbar bevorstehe, ist eine Unterschrift der zur GPMA zusammengeschlossenen Automobilhersteller eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Dennoch gibt es natürlich weiterhin Differenzen, die erst aus dem Weg geräumt werden müssen.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Ist über die Regelvorschläge der FIA nicht gerade begeistert: Mario Theissen

"Das eine ist der kommerzielle Bereich, der mit Bernie Ecclestone verhandelt wird. Das andere ist das Regelwerk, das mit der FIA verhandelt wird", erklärte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen gegenüber 'Sport1.de'. "Im ersten Bereich geht es nur um die Annäherung der Positionen. Dort gibt es sehr konstruktive Gespräche. Bei den Regeln hängt viel davon ab, was sich die FIA bis Juni für das Regelwerk für 2008 einfallen lässt."#w1#

Bekanntlich ließ FIA-Präsident Max Mosley in den vergangenen Monaten immer wieder mit radikalen Ideen zur Kostensenkung aufhorchen, von der die meisten Hersteller nicht allzu begeistert waren. BMW, Honda und Co. fürchten eine technologische Beschneidung des Grand-Prix-Sports, weil sie gerade auf diesem Bereich weiterhin ihr großes Know-how in die globale Auslage stellen möchten. Kosten spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle.

"Es ist richtig, dass diese Idee nicht unseren Vorstellungen entspricht." Mario Theissen

Vom Einfrieren der Motorenentwicklung hält Theissen daher wenig: "Es ist richtig, dass diese Idee nicht unseren Vorstellungen entspricht", sagte er. "Auf der anderen Seite sehen wir aber auch, dass in der Formel 1 nicht exzessiv Geld und Ressourcen verschwendet werden dürfen. Wir arbeiten mit anderen Motorenherstellern an Möglichkeiten, Geld einzusparen, ohne gleich die Technik für mehrere Jahre einfrieren zu müssen." Ein "guter Denkansatz" sei zum Beispiel eine Testbeschränkung.

Gerade mit der FIA hapert es auch noch in anderen Bereichen. So ließ Mosley mit der vorgezogenen Einschreibfrist für die Weltmeisterschaft 2008 seine politischen Muskeln spielen. Aber: "Geärgert hat mich das nicht. Das ist nur eine der Rahmenbedingungen, unter denen wir arbeiten", entgegnete Theissen. Doch warum haben die GPMA-Teams eigentlich eingelenkt? "Ein stärkeres Bekenntnis kann man nicht abgeben. Wir meinen es ernst", so der Deutsche.